解放军文职招聘考试 Glatzkopf-Li nickte pflichtschuldig

 Glatzkopf-Li nickte pflichtschuldig und betrachtete lustlos die klassenfeindlichen guten und die klassenbrüderlichen beziehungsweise -schwesterlichen schlechten Z?hne auf dem Tisch - er fand sie ziemlich langweilig. Dann lie? er sich auf dem Schemel neben der Korbliege nieder und fuhr fort, mit weit aufgerissenem Mund zu g?hnen. Zahnrei?er Yu, der sich den ganzen Vormittag auf seiner Liege gelangweilt hatte und froh über jede Gesellschaft war, und sei es auch nur Glatzkopf-Li, gefiel es gar nicht, dass auch der jetzt nur mit ihm um die Wette g?hnte.

  Er setzte sich auf und t?tschelte den Jungen am Kopf. ?Der Strommast dort drüben?, sagte er und zeigte auf die gegenüberliegende Stra?enseite, ?willst du dir den nicht mal vornehmen? ... ?

Glatzkopf-Li schüttelte den Kopf. ?Hab ich schon mal?, sagte er. ?Kannst es doch noch mal machen?, ermunterte ihn Zahnrei?er Yu. ?Hab keinen Bock. Die Strommasten in der Stadt habe ich alle schon paarmal gehabt.?

  ?Heiliger Strohsack!?, rief Zahnrei?er Yu. ?Früher, da w?rst du Kaiser geworden, h?ttest 'n Harem gehabt. Heute würde man dich als üblen Sittenstrolch ins Gef?ngnis werfen und erschie?en.?

  Bei den Worten ?Gef?ngnis? und ?erschie?en? blieb Glatzkopf-Li das gerade begonnene G?hnen im Hals stecken. Mit vor Schreck geweiteten Augen fragte er: ?Sie meinen, wegen eines Strommasts kommt man ins Gef?ngnis? Oder wird erschossen??

  ?Natürlich?, Zahnrei?er Yu schlug jetzt eine andere Tonart an, ?kommt es dabei auch auf deinen Klassenstandpunkt an.?

  ?Was für einen Klassenstandpunkt? ?, fragte Glatzkopf-Li verst?ndnislos.

  Zahnrei?er Yu zeigte auf den Mast auf der gegenüberliegenden Stra?enseite und fragte den Jungen: ?Sind diese Masten für dich Klassenfeindinnen oder Klassenschwestern??

  Angesichts von Glatzkopf-Lis Begriffsstutzigkeit kam Yu immer mehr in Fahrt. ?Nehmen wir mal an, du siehst den Mast als Klassenfeindin an. Dann ist es, als ob du ihn - vielmehr: sie - kritisierst und bek?mpfst, wenn du es ihr besorgst. Betrachtest du den Mast aber als Klassenschwester, dann musst du ihn - nein, sie! - heiraten, sonst z?hlt es als Vergewaltigung?, dozierte Zahnrei?er Yu, von den eigenen Worten hingerissen. ?Jetzt sagst du mir, du hast es schon mit allen Strommasten in der Stadt getrieben, da h?ttest du also soundso viele Klassenschwestern vergewaltigt! Klar würdest du da ins Gef?ngnis kommen und erschossen werden!?

  Zahnrei?er Yu hatte mit seinen Worten Glatzkopf-Lis Befürchtungen wegen ?Gef?ngnis? und ?Erschie?ung? zerstreut. Beruhigt verengten sich die eben noch vor Schreck geweiteten Augen des Jungen zu normalen Schlitzen. Yu t?tschelte seinen Kopf und fragte: ?Na? Hast du das kapiert? Wei?t du jetzt, was Klassenstandpunkt ist??

?Ja?, nickte Glatzkopf-Li.

  ?Dann kannst du mir ja sagen, ob du die Masten als Klassenfeindinnen ansiehst oder als Klassenschwestern.?

  Glatzkopf-Li blinzelte angestrengt. Endlich sagte er: ?Und wenn es nun Klassenstrommasten für mich sind??

  Zahnrei?er Yu stutzte. Dann prustete er los: ?So ein verflixter kleiner Bastard!?

  Nachdem Glatzkopf-Li eine halbe Stunde lang Zahnrei?er Yus Heiterkeit über sich ergehen gelassen hatte, war er ihrer überdrüssig und schlenderte zurück zur Werkstatt von Schmied Tong, auf dessen Bank er sich fl?zte und, mit dem Rücken an der Wand lehnend, zusah, wie die Lanzenspitzen geschmiedet wurden. Mit dem schweren Schmiedehammer bearbeitete Schmied Tong das Eisen so energisch, dass die Funken nach allen Seiten stoben. Dabei rutschte ihm die rote Binde am rechten Arm st?ndig herunter. Jedes Mal, wenn er sie mit der linken Hand, in der er die Zange mit dem Werkstück hielt, wieder hochschob, stach er mit der Lanzenspitze in die Luft.