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解放军文职招聘考试Auf den Stra

来源: 2017-10-03 20:05

 Auf den Stra?en von Liuzhen ging es mittlerweile immer chaotischer zu. Nahezu t?glich gab es Tumulte und Prügeleien unter den revolution?ren Massen. Glatzkopf-Li verstand nicht, warum die Leute wie die wilden Tiere mit F?usten, Fahnenstangen und Knüppeln aufeinander losgingen, wo sie doch alle gleicherma?en rote Armbinden trugen und rote Banner schwenkten. Einmal wurde er sogar Zeuge eines Kampfes mit Küchenbeilen und ?xten, bei dem es zahlreiche Schwerverletzte gab und Strommasten, Platanen, H?userw?nde und Stra?enpflaster mit Blut befleckt wurden.

  Li Lan lie? ihren Sohn jetzt nicht mehr aus dem Haus. Da sie befürchtete, Glatzkopf-Li k?nnte durch das Fenster entwischen, nagelte sie es kurzerhand zu. Morgens, wenn sie in die Seidenfabrik aufbrach, schloss sie ihn ein, und erst bei ihrer Rückkehr gegen Abend wurde die Haustür wieder aufgesperrt. Für Glatzkopf-Li begann nun eine wahrhaft einsame Phase seiner Kindheit. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang war seine Welt auf zwei Zimmer reduziert, in denen er den totalen Krieg gegen Ameisen und Kakerlaken aufnahm.

  Zuerst legte er sich unter dem Bett auf die Lauer, ein Schüsselchen mit Wasser in der Hand. Sobald die Ameisen hervorkamen, bespritzte er sie zun?chst, um sie anschlie?end eine nach der anderen zu zerquetschen. Nachdem aber einmal direkt vor seiner Nase eine fette Ratte vorübergehuscht war, traute er sich nicht mehr unter das Bett und ging stattdessen zu überraschungsangriffen auf die Kakerlaken im Schrank über. Damit sie ihm nicht entkommen konnten, stieg er selber in den Schrank und machte die Tür hinter sich zu. In dem sp?rlichen Licht, das durch die Ritzen fiel, beobachtete er, einen Schuh in der Hand, die hin und her huschenden Kakerlaken und schlug sie tot, sobald sich die Gelegenheit bot. Einmal schlief er in dem Schrank ein. Als Li Lan abends heimkehrte und ihn nicht fand, bekam sie einen fürchterlichen Schreck, rief überall nach ihm, auch drau?en auf der Gasse - sogar im Brunnen schaute sie nach -, bis Glatzkopf-Li endlich doch ihr Rufen h?rte und aus dem Schrank hervorkam. Da sank sie wie gel?hmt auf den Fu?boden, das Gesicht leichenblass, die H?nde auf die Brust gepresst, und konnte lange Zeit kein Wort herausbringen.

  In dieser Zeit von Glatzkopf-Lis totaler Vereinsamung besuchte ihn eines Tages Song Gang. Ohne seinem Gro?vater etwas zu sagen, war er in aller Frühe mit fünf Karamellen Marke ?Gro?er wei?er Hase? in der Tasche in seinem Dorf aufgebrochen und hatte sich mühsam bis Liuzhen durchgefragt. Gegen Mittag stand er vor Glatzkopf-Lis Fenster, klopfte und rief: ,>Glatzkopf-Li! Glatzkopf-Li! ... Bist du da drin? Hier ist Song Gang.<?

Glatzkopf-Li, der - schl?frig vor Langeweile - auf dem Bett d?ste, sprang auf, stürzte zum Fenster und h?mmerte seinerseits dagegen, allerdings von innen. ?Song Gang! Song Gang! Ich bin hier!?, rief er. ?Mach mir auf!?

?Die Tür ist zugeschlossen, die kriege ich nicht auf.? ?Dann das Fenster!?

?Ist zugenagelt.?

  Die Brüder - der eine drinnen, der andere drau?en - sprachen (vielmehr: schrien) eine ganze Weile aufgeregt durch das geschlossene Fenster miteinander und trommelten dabei gegen das Glas. Sie konnten einander nicht einmal sehen, weil Li Lan die untere Scheibe mit Zeitungspapier beklebt hatte. Schlie?lich erklomm Glatzkopf-Li mit Hilfe eines Hockers, den er unter das Fenster gerückt hatte, das Fensterbrett und konnte endlich durch die obere, nicht verklebte, Scheibe seinen Bruder sehen (und dieser ihn). Song Gang, der dieselbe Kleidung wie am Tag von Song Fanpings Begr?bnis trug, schaute zu dem Jüngeren auf und rief mit einem verlegenen L?cheln: ?Glatzkopf-Li, ich hab dich vermisst.?

  Glatzkopf-Li trommelte mit beiden H?nden gegen die Scheibe und antwortete weinend: ?Ich dich auch, Song Gang.?

  Dieser holte nun die fünf Karamellen Marke ?Gro?er wei?er Hase? aus der Tasche und hielt sie dem Bruder hin. ?Siehst du die Bonbons? Die hab ich für dich mitgebracht?, rief er.

  Glatzkopf-Li war überw?ltigt. ?Song Gang, ich sehe sie! Du bist echt lieb!?, rief er. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen, aber die Fensterscheibe trennte ihn ja von den Karamellen in der Hand des Bruders. Er rief: ?Song Gang, du musst dir was überlegen, wie du die Karamellen hier reinkriegst!?

  Song Gang lie? die Hand mit den Bonbons sinken und überlegte. ?Ich stecke sie durch die Türritze.?

  Glatzkopf-Li kletterte hastig vom Fensterbrett herunter und eilte zur Tür. Da, wo die Ritze am breitesten war, bewegte sich ein Bonbonpapier auf und ab, doch der Bonbon selbst lie? sich nicht durchstecken. ?Er passt nicht durch!?, vermeldete Song Gang. 

  Glatzkopf-Li rieb sich vor Ungeduld Ohren und Wangen. ?Du musst dir was anderes ausdenken?, rief er.

  Er konnte den keuchenden Atem des Bruders auf der anderen Seite der Tür h?ren. Dann: ?Nein, er passt wirklich nicht durch ... Aber du kannst schon mal daran riechen!? 

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