解放军文职招聘考试 Glatzkopf-Li

   Glatzkopf-Li lief zur Tür und schaute dem Bruder traurig hinterher, der sich seinerseits immer wieder traurig nach ihm umdrehte. Er hob die Hand bis in Schulterh?he und winkte Glatzkopf-Li zu. Der hob die Hand ebenfalls bis in Schulterh?he und winkte Song Gang zu.

  In der Folgezeit kam Song Gang fast jeden Monat einmal zu Besuch in die Stadt, allerdings nicht mehr allein, sondern mit dem Gro?vater, der auf dem Markt Gemüse verkaufte. Es war noch dunkel, und Glatzkopf-Li lag noch in tiefem Schlaf, wenn die beiden durch das Südtor in die Stadt kamen. Song Gang eilte dann mit zwei Stauden frischem PakChoi durch die d?mmrigen Stra?en zu Glatzkopf-Lis Haus, legte das Gemüse heimlich auf die Türschwelle und lief sogleich zurück zu seinem Gro?vater auf den Markt - alles noch vor Sonnenaufgang -, um ihm beim Verkaufen zu helfen: ?Kauft Pak-Choi! Ganz frisch! ... ?

  Die beiden hatten oftmals schon kurz nach Tagesanbruch ihre gesamte Ware verkauft. Das Tragjoch mit den leeren K?rben auf den Schultern und den Enkel an der Hand, machte der Alte jedes Mal extra einen Umweg zu Glatzkopf-Lis Haus. Dort standen die beiden still vor der Tür und lauschten, ob sich drinnen etwas rührte und Mutter und Sohn vielleicht gerade aufstanden. Aber die waren zu dieser Stunde noch nicht wach, und auch das Gemüse lag immer noch, wo Song Gang es abgelegt hatte. Gro?vater und Enkel blieb nichts anderes übrig, als ebenso leise, wie sie gekommen waren, wieder abzuziehen.

  Im ersten Jahr nach ihrer Trennung brachte Song Gang dem Bruder jedes Mal, wenn er in die Stadt kam, ein paar Karamellen Marke ?Gro?er wei?er Hase? mit, die er, in ein Platanenblatt gewickelt, unter der Steinplatte vor der Tür versteckte. Glatzkopf-Li hatte keine Ahnung, wie viele Bonbons es waren, die Li Lan dem Bruder seinerzeit mitgegeben hatte, aber er kam - von wenigen Unterbrechungen abgesehenin diesem Jahr nahezu jeden Monat in den Genuss von ein paar Karamellen Marke ?Gro?er wei?er Hase?.

  Wenn Li Lan aufstand, die Haustür ?ffnete und die beiden von Tau bedeckten Pak-Choi-Stauden entdeckte, rief sie Glatzkopf-Li zu: ?Song Gang war da!?

  Daraufhin war Glatzkopf-Lis erste Reaktion, die bewusste Steinplatte umzudrehen und die in Bl?tter gewickelten Bonbons hervorzuholen. Danach aber rannte er in Richtung Hauptstra?e davon. Li Lan wusste, er wollte den Bruder sehen, und lie? ihn laufen. Sobald Glatzkopf-Li sich vergewissert hatte, dass Song Gang nicht mehr auf dem Gemüsemarkt war, machte er sofort kehrt und rannte zum Südtor, wo er ihn mehrmals gerade noch abpasste. Wenn er in der Ferne seinen Bruder hinter dem Alten mit dem Tragjoch hergehen sah, schrie er aus Leibeskr?ften: ?Song Gang! Song Gang!?

  Dann drehte sich Song Gang um und schrie, ebenfalls aus Leibeskr?ften: ?Glatzkopf-Li! Glatzkopf-Li!?

  Glatzkopf-Li stand da, winkte und rief den Namen des Bruders, w?hrend dieser, ohne stehen zu bleiben, immer wieder zurückschaute, dem Jüngeren zuwinkte und auch seinen Namen rief. Das ging so lange, bis Glatzkopf-Li den anderen nicht mehr sehen konnte. Selbst dann noch blieb er weiter dort stehen und schrie: ?Song Gang! Song Gang! ...?

  Aus der Ferne kam aber jedes Mal nur das Echo zurück: ? ... Gang! ... Gang!?