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解放军文职招聘考试 Glatzkopf-Li s

来源: 2017-10-03 20:12

  Glatzkopf-Li sah Song Gang schon von weitem und eilte wie der Blitz zu ihm hin, doch dieser lange Lulatsch, der da mit seiner Reisetasche vor der Tür wartete und abwesend vor sich hin starrte, bemerkte überhaupt nicht, wie er sich von hinten an ihn anschlich! Erst als er ihn so kr?ftig in den Hintern trat, dass er bedenklich wankte, erkannte Song Gang den Bruder an seinem Gel?chter. Es folgte eine freundschaftliche, wenn auch - buchst?blich! - viel Staub aufwirbelnde Kabbelei unter Brüdern, die sage und schreibe drei?ig Minuten andauerte. Mal trat Glatzkopf-Li mit dem linken, mal mit dem rechten Fu? zu, mal war es ein ?Gottesanbeterinnen-Tritt?, mal ein Beinfeger, w?hrend Song Gang, immer noch seine Reisetasche umklammernd, hin und her hüpfte und sprang, um den Attacken des Bruders auszuweichen, gewisserma?en der Schild, der den Speer-Glatzkopf-Li abwehrt, das Ganze begleitet vom unb?ndigen Gel?chter der wieder vereinten Brüder. Erst lachten sie Tr?nen, dann lief ihnen der Rotz aus der Nase, und am Ende hatten sie sich im wahrsten Sinne des Wortes krumm- und schiefgelacht und standen nur noch da und husteten ab. Da endlich kramte der keuchende Glatzkopf-Li den nagelneuen Hausschlüssel aus der Tasche, drückte ihn dem Bruder in die Hand und rief: ?Schlie? auf!?

  Wie Unkraut, auf dem st?ndig herumgetrampelt und das wieder und wieder von Fahrzeugr?dern überrollt wird, aber trotzdem weiter w?chst, waren auch die bei den Brüder pr?chtig gediehen. Als Glatzkopf-Li die Mittelschule abschloss - das war genau zu der Zeit, da die Gro?e Kulturrevolution beendet war und die ?ra der Reformen und der ?ffnung des Landes nach au?en begann -, wollte zun?chst kein Betrieb einen Taugenichts mit so einem schlechten Leumund einstellen. Am Ende war es Tao Qing, inzwischen stellvertretender Chef des Kreisamtes für Zivilangelegenheiten, der sich eingedenk des grausigen Endes von Song Fanping vor dem Busbahnhof und des Kotaus von Li Lan, bei dem sie sich die Stirn blutig geschlagen hatte, des Burschen erbarmte und ihn als Arbeiter in der dem Amt für Zivilangelegenheiten unterstehenden Geschützten Werkstatt einstellte, wo es insgesamt fünfzehn Mitarbeiter gab, au?er Glatzkopf-Li noch zwei Hinkende, drei geistig Behinderte, vier Blinde und fünf Geh?rlose.

  Song Gang war polizeilich nach wie vor in Liuzhen gemeldet, sodass er nach seiner Rückkehr in die Stadt ohne Weiteres eine Anstellung als Arbeiter in der Metallfabrik fand, der n?mlichen Fabrik, in der Liu Chenggong - vielmehr: Schriftsteller Liu - als Leiter der Einkaufs- und Absatzabteilung amtierte.

  Die Brüder bekamen am selben Tag ihren ersten Monatslohn ausgezahlt. Song Gang, dessen Arbeitsplatz n?her an der Wohnung lag, stand an der Tür und wartete auf Glatzkopf-Li, die rechte Hand in der Hosentasche, um die darin befindlichen achtzehn Yuan Renminbi, ?Volksgeld?, zu sichern. (So aufregend war dieser erste Zahltag, dass die Hand schwei?nass war.) Als Glatzkopf-Li, über das ganze Gesicht strahlend, endlich von der Arbeit heimkam, hatte auch er die rechte Hand in der Hosentasche, woraus Song Gang sofort schloss, dass er ebenfalls in seiner - gewiss gleicherma?en schwei?nassen - Hand seinen Lohn umkrampfte. ?Hast du ... ??, rief er ihm entgegen.

  Glatzkopf-Li, der sah, wie freudig erregt der Bruder war, nickte und fragte seinerseits ?Und du??, woraufhin nun wiederum Song Gang nickte.

  Die beiden gingen ins Haus und schlossen hinter sich die Tür, als fürchteten sie, jemand k?nnte ihnen ihr Geld wegnehmen. Sogar die Fenstervorh?nge zogen sie zu. Dann setzten sie sich gut gelaunt auf das Bett, um ihre Monatsl?hne, sechsunddrei?ig schwei?feuchte Yuan, immer wieder zu z?hlen, Glatzkopf-Li mit vor Freude leuchtenden, Song Gang mit zu einem Schlitz verengten Augen. Song Gang war n?mlich zu jener Zeit schon so kurzsichtig, dass er sich die Geldscheine mit beiden H?nden ganz dicht unter die Nase halten musste, um überhaupt etwas zu sehen. Glatzkopf-Li schlug vor, beide sollten ihr Geld zusammenlegen, und Song Gang solle es verwalten. Der fand das auch ganz in Ordnung, schlie?lich war er der ?ltere. Er schichtete die Scheine s?uberlich aufeinander, faltete sie ordentlich zusammen, lie? den Bruder noch ein letztes Mal nachz?hlen, g?nnte dann auch sich selbst ein weiteres Mal das Glücksgefühl des Geldz?hlens und sagte schlie?lich freudestrahlend: ?So viel Geld habe ich noch nie gesehen!?

  Bei diesen Worten war er vom Bett aufgesprungen und hatte sich prompt den Kopf an einem Deckenbalken gesto?en. Er ?ffnete seine angestückelte Hose und verstaute das Geld sorgf?ltig in einer kleinen Innentasche seiner ebenfalls aus unterschiedlichen Stoffresten zusammengen?hten Unterhose. Glatzkopf-Li staunte über das kunstvolle T?schchen und fragte Song Gang, wer es ihm gen?ht habe. Der antwortete, er selbst - genau wie die ganze Unterhose. Glatzkopf-Li staunte: ?Waaas?! Bist du ein Mann oder eine Frau??

  ?Ich kann sogar Pullover stricken!?, antwortete Song Gang kichernd.

  Das Erste, was die Brüder sich an diesem ersten Zahltag g?nnten, war ein Besuch im ?Volksgasthof?, wo jeder eine Schüssel dampfende Brühnudeln verspeiste. Glatzkopf-Li hatte eigentlich Nudeln der drei K?stlichkeiten bestellen wollen, aber Song Gang war dagegen: Erst wenn sich ihr Leben sp?ter weiter verbessert habe, k?nne man an solchen Luxus denken. Das leuchtete auch Glatzkopf-Li ein, zumal er sich sagte, diesmal müsse er selbst und nicht irgendein Interessent für Lin Hongs Hintern seine Nudeln bezahlen. Also stimmte er zu, dass es bei Brühnudeln blieb.

  Song Gang ging zur Bezahltheke, band seine Hose auf und nestelte, die Augen fest auf die Frau hinter dem Tresen gerichtet, das Geld aus seiner Unterhose. Glatzkopf-Li, der danebenstand, grinste dreckig, aber die Kassiererin - eine Frau zwischen vierzig und fünfzig - wartete mit ungerührter Miene, bis Song Gang fertig war; anscheinend erlebte sie so etwas nicht zum ersten Mal. Song Gang reichte ihr einen Ein-Yuan-Schein und wartete, seinen Hosenbund zuhaltend, auf das Wechselgeld. Zwei Portionen Brühnudeln, das machte achtzehn Fen, also bekam er zweiundachtzig Fen heraus, einen Schein zu fünfzig, einen zu zwanzig und einen zu zehn Fen sowie eine Zwei-Fen-Münze. Er faltete die Geldscheine in der Reihenfolge ihres Nennwerts zusammen, verstaute sie samt der Münze in der Innentasche seiner Unterhose und band abschlie?end seine Hose wieder zu. Dann nahm er mit Glatzkopf-Li an einem freien Tisch Platz. 

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