解放军文职招聘考试 Die beiden B
Die beiden Burschen, die in ihren nagelneuen dunkelblauen Anzügen die Hauptstra?e unserer kleinen Stadt Liuzhen entlanggingen, erregten ziemliches Aufsehen. Ein paar alte M?nner, die am Stra?enrand Go spielten, sperrten Mund und Nase auf, als sie die Brüder, die sie noch am Vortag abgerissen wie zwei Bettler erlebt hatten, pl?tzlich in der Uniform von Funktion?ren - mindestens Kreisebene! - wiedersahen. Zutiefst beeindruckt seufzten sie: ?Ja, ja! Die Vergoldung macht den Buddha, und Kleider machen Leute!?
Hochgewachsen und gut aussehend, wirkte Song Gang mit seinem dunklen Brillengestell wie ein Gelehrter, w?hrend der untersetzte Glatzkopf-Li trotz der Kader-Uniform irgendwie an einen Banditen erinnerte. Wenn sich die beiden Unzertrennlichen auf den Stra?en unserer kleinen Stadt Liuzhen blicken lie?en, dachten die alten Leute unweigerlich an zwei Mandarine, einen Zivil- und einen Milit?rbeamten. Die jungen M?dchen dagegen drückten sich weniger h?flich aus. Für sie waren die beiden eher wie zwei Figuren aus dem Volksbuch ?Die Pilgerfahrt nach dem Westen?: der heilige, aber leider etwas weltfremde M?nch San Zang und sein Begleiter, der vorlaute Rüpel Zhu Bajie mit dem Eberkopf.
II
Song Gang, der in aller Stille begonnen hatte, sich für Literatur zu begeistern, hatte gr??te Hochachtung vor Schriftsteller Liu, der als Leiter der Abteilung Einkauf und Absatz in derselben Metallfabrik arbeitete wie er. Auf Lius Schreibtisch stapelten sich die Literaturzeitschriften, und er liebte es, von Büchern und deren Machern zu schwadronieren und jeden in der Fabrik, den er zu fassen kriegte, mit hochgestochenem Gew?sch gnadenlos zuzutexten. Das Dumme war nur, die Arbeiter verstanden ihn ums Verrecken nicht und glotzten ihn blo? bl?d grinsend an. Untereinander r?tselten sie, ob Schriftsteller Liu bei seinen Ausführungen über literarische Dinge sich vielleicht gar nicht der chinesischen, sondern einer fremden Sprache bediente. Denn sonst w?re es ja kaum zu erkl?ren, dass man kein Wort verstand. Als das am Ende auch Schriftsteller Liu zu Ohren kam, bestand sein ver?chtlicher Kommentar nur aus einem Wort: ?Banausen!?
Dass jetzt ein echter Literaturfreund in der Fabrik arbeitete, war für ihn ein wahrer Glücksfall, da Song Gang nicht nur seinen Ansichten zu literarischen Fragen zu folgen vermochte, sondern ihm darüber hinaus geradezu ehrfürchtig lauschte und an den passenden Stellen nickte oder lachte. In seiner Begeisterung über die sich abzeichnende Seelenverwandtschaft lie? Schriftsteller Liu Song Gang gar nicht wieder los, wenn er ihn zu fassen bekam. Als er ihn einmal beim Pinkeln auf dem Klo traf, redete er dort geschlagene zwei Stunden auf ihn ein, wobei ihn weder der durchdringende Gestank noch das ?chzen und St?hnen der M?nner zu st?ren schien, die dort hockten und ihr Gesch?ft verrichteten. Seitdem Song Gang da war, kam er sich wie ein Literatur-Guru vor, ein Hochgefühl, das er angesichts all der Banausen um ihn herum vorher nie gekannt hatte. Bei denen konnte er sich den Mund fusselig reden, ohne dass sie auch nur eine Miene verzogen!
Er begann, Song Gang die Zeitschriften auf seinem Schreibtisch zu leihen. Sorgf?ltig wischte er mit dem ?rmel den Staub von einer Nummer der Shouhuo, ?Ernte?, ab und bl?tterte das Heft vor Song Gangs Augen Seite für Seite auf, um ihm zu demonstrieren, dass es makellos und ohne Schmutzflecken oder Risse war. Genau so würde er die Zeitschrift auch bei der Rückgabe kontrollieren, kündigte er an. ?Wenn du das Heft besch?digst, zahlst du Strafe!?, schloss er streng.
Song Gang nahm Schriftsteller Lius Zeitschriften mit nach Hause und las sie begierig. Sp?ter begann er heimlich, selbst zu schreiben. Ein halbes Jahr brauchte er, um den Entwurf einer Erz?hlung zu Papier - wohlgemerkt: Altpapier - zu bringen: drei Monate für den Entwurf und noch einmal drei Monate für die überarbeitung. Erst danach schrieb er das Ganze ins Reine, ordentlich auf Manuskriptpapier mit rotem Gitterkaro für die Schriftzeichen. Sein erster Leser war natürlich Glatzkopf-Li, der beim Anblick des Manuskripts erstaunt ausrief ?So dick? ?, und den Bruder geradezu ehrfürchtig ansah, nachdem er die Seiten durchgez?hlt hatte. ?Dreizehn Seiten! Echt spitze!?, sagte er. Als er zu lesen begann, kam die n?chste überraschung: ?Deine Schriftzeichen sehen ja toll aus!?
Dann vertiefte er sich in die Lektüre. Song Gang, der ihn gespannt beobachtete, wartete vergeblich auf weitere überraschte Ausrufe, stellte aber fest, dass der Bruder immer nachdenklicher wurde. Er war sich keineswegs sicher, ob sein erstes Werk gelungen oder vielleicht doch eher wirr und unverst?ndlich war. ?Wie liest es sich denn??, fühlte er vor. Als Glatzkopf-Li in seinem nachdenklichen Schweigen verharrte, war er vollends verunsichert. ?Gef?llt dir nicht, stimmt's??, fragte er beklommen. Aber Glatzkopf-Li würdigte ihn immer noch keiner Antwort. Da lie? Song Gang alle Hoffnungen fahren - sein Bruder konnte nichts mit seinem Werk anfangen, es war einfach schlecht geschrieben, das war jetzt klar!
In diesem Moment ?ffnete Glatzkopf-Li pl?tzlich den Mund und sagte nur ein einziges Wort: ?Prima!?
Dann kam aber doch noch etwas: ?Gut geschrieben!? Dies sei eine durchaus gelungene Erz?hlung, dozierte er, die zwar noch nicht ganz das Niveau von Lu Xun oder Ba Tin erreiche, aber allemal besser sei als die Machwerke von Schriftsteller Liu und Dichter Zhao. ?Die sehen jetzt ganz sch?n alt aus!?, schloss er vergnügt.
Song Gang war ebenso überrascht wie erfreut über dieses Urteil. Vor Aufregung konnte er abends nicht einschlafen und las, begleitet von Glatzkopf-Lis Schnarchen, seine Erz?hlung, die er doch l?ngst auswendig hersagen konnte, noch fünfmal von vorn bis hinten durch. Je l?nger er sich damit besch?ftigte, desto übertriebener kam ihm Glatzkopf-Lis Lob vor. Als Bruder konnte der selbstverst?ndlich gar nicht umhin, sein Werk zu loben, dachte er. Andererseits ... Seine positive Einsch?tzung war ja nicht unbegründet, hatte er doch sogar mehrere Beispiele für besonders gut gelungene Passagen angeführt, die auch ihm selbst bei der wiederholten Lektüre gut gefallen hatten. Kurzum, Song Gang sch?pfte neuen Mut und beschloss, seine Erz?hlung Schriftsteller Liu zur Begutachtung vorzulegen. Wenn auch der sie gut f?nde, w?re sie vielleicht wirklich nicht ganz so schlecht.
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