解放军文职招聘考试 Song Gang erschrak

  Song Gang erschrak. Glatzkopf-Li sprang auf und sagte: ?Was sie zu dir gesagt hat, war eindeutig an mich gerichtet!?

  Sprach's und rannte, so schnell ihn seine Fü?e trugen, voller Siegesgewissheit los zu dem W?ldchen hinter dem Kino. In H?he des Kinos besann er sich jedoch auf seine Würde als Werkleiter, der nicht wie irgendein hergelaufener Lümmel atemlos die Stra?e entlanghetzen k?nne, und verfiel in eine gem?chlichere Gangart. Erst kurz vor dem W?ldchen wurde er wieder zu dem feurigen Liebhaber, der sich auf leisen Sohlen zum Stelldichein mit der Liebsten in einen mondhellen Hain schleicht.

  Lin Hong war bereits zur Stelle. Sie hatte sich absichtlich um eine Viertelstunde versp?tet und daher angenommen, Song Gang warte schon l?ngst auf sie. Gerade fing sie an sich zu ?rgern, dass er sie versetzt hatte, da h?rte sie hinter sich leise Schritte, als ob sich ein Hühner- oder Hundedieb vorsichtig anschleiche. Unwillkürlich musste sie l?cheln, erstaunt, dass ein so zartbesaiteter Mann wie Song Gang zu so einer Art von derben Scherzen überhaupt in der Lage war. In diesem Moment h?rte sie dr?hnendes Gel?chter, drehte sich erschrocken um und erblickte im Mondlicht nicht Song Gang, sondern Glatzkopf-Li, der über beide Backen strahlte und sofort begann, gro?e Reden zu schwingen: ?Ich wusste, du würdest hier auf mich warten! War ja klar, dass das, was du zu Song Gang gesagt hast, eigentlich an mich gerichtet war!?

  Lin Hong starrte ihn sprachlos an, für einen Moment zu verblüfft, um zu reagieren, sodass Glatzkopf-Li ungehindert fortfahren konnte, ihr mit honigsü?er Stimme sanfte Vorwürfe zu machen: ?Lin Hong, ich wei? ja, du magst mich. Das h?ttest du mir doch aber auch direkt sagen k?nnen!? Als er nun überdies Anstalten machte, ihre Hand zu ergreifen, gewann sie ihre Fassung wieder. ?Verschwinde! Mach blo?, dass du wegkommst!?, schrie sie und rannte los, weg aus dem W?ldchen.

Immer wieder ihren Namen rufend, lief Glatzkopf-Li hinter ihr her.

Doch sie blieb erst stehen, als sie wieder auf der Stra?e war. Dort drehte sie sich um und schrie, die Faust gegen ihn reckend: ?Bleib ja, wo du bist!? Glatzkopf-Li gehorchte. ?Lin Hong?, sagte er vorwurfsvoll, ?was ist denn los mit dir? Macht man so was, wenn man verliebt ist?!?

  ?Wer ist hier verliebt??, schrie Lin Hong, au?er sich vor Wut. ?Dudu alte Warzenkr?te!? Mit diesen Worten eilte sie davon, w?hrend der Gescholtene, gekr?nkt über diese Beleidigung, ihr sprachlos hinterherschaute, bis sie in der Ferne verschwunden war. Dann erst ging auch er los. Er musste daran denken, dass schon Lin Hongs Eltern ihn mit ?Warzenkr?te? und ?Misthaufen? beschimpft hatten. Das machte ihn so wütend, dass er vor sich hin brabbelte: ?Die Warzenkr?te ist dein Vater, der Misthaufen ist deine Mutter, verdammt noch mal! ... ?

  Wieder zu Hause angekommen, setzte er sich, ein zerzauster Hahn nach einem verlorenen Kampf, mit finsterer Miene an den Tisch und trommelte zornig mit den Fingern auf der Platte vor sich hin, um sich im n?chsten Moment entmutigt den Schwei? von der Stirn zu wischen. Song Gang, der mit einem Buch in der Hand auf dem Bett sa?, schaute ihn nichts Gutes ahnend an, denn so, wie der Bruder sich verhielt, musste etwas vorgefallen sein. Schlie?lich fragte er vorsichtig: ?War sie denn im W?ldchen? ... ?

  ?Ja!?, erwiderte Glatzkopf-Li zornig. ?Sie hat mich als Warzenkr?te beschimpft! Alles Schei?e!?

  Song Gang starrte ihn wie gebannt an. Glatzkopf-Lis Worte hatten in seiner Erinnerung alles wieder wachgerufen: Was Lin Hang auf der Brücke zu ihm gesagt hatte, was sie in ihrem Zimmer, die Haare flechtend, zu ihm gesagt hatte - alles, alles stand ihm so deutlich vor Augen, als w?re es gerade eben gesagt worden. Wie Schuppen fiel es ihm jetzt von den Augen: Ja, sie liebte ihn, sie liebte ihn wirklich!

  Glatzkopf-Li sah seinen geistesabwesenden Bruder durchdringend an und sprach dann, als habe er soeben einen neuen Kontinent entdeckt: ?Schei?e auch! Vielleicht liebt sie wirklich dich ... ?

  Song Gang schüttelte traurig den Kopf, doch der Jüngere fuhr fort, ihn argw?hnisch zu be?ugen. ?Und du? Liebst du Lin Hang??, fragte er den Bruder.

  Als Song Gang nickte, haute er auf den Tisch und rief mit gebieterischer Stimme: ?Song Gang, sie geh?rt mir, h?rst du? Verdammt noch mal, du darfst sie nicht lieben! ... Sonst sind wir geschiedene Leute! Dann sind wir keine Brüder mehr! Klassenfeinde sind wir dann füreinander! ... ?

  Song Gang h?rte sich Glatzkopf-Lis Gebrüll mit gesenktem Kopf an. Erst nachdem der Bruder seiner Wut Luft gemacht hatte und ihm keine neuen finsteren Drohungen mehr einfielen, blickte er wieder auf und sagte mit schwermütigem L?cheln:

?Du kannst ganz ruhig sein, ich werde nicht mit Lin Hang anbandeln. Will doch meinen Bruder nicht verlieren ...?

  ?Echt??, fragte Glatzkopf-Li und gewann sofort seine gute Laune wieder.

  Song Gang nickte ernst, dann wurden ihm die Augen feucht. Nachdem er sich die Tr?nen abgewischt hatte, deutete er auf das Bett unter sich und sagte: ?Wei?t du noch? Wie ich kurz vor ihrem Tod Mama heimgetragen habe? Und wie sie dann auf diesem Bett hier lag? ... ?

?Klar wei? ich das noch?, antwortete Glatzkopf-Li kopfnickend. ?Und wie du dann weggegangen bist, um Baozi zu kaufen?? Glatzkopf-Li nickte abermals.

  ?Nachdem du fort warst?, fuhr Song Gang fort, ?ergriff Mama meine Hand und sagte zu 

Das habe ich ihr versprochen. Ich habe zu ihr gesagt, wenn ich nur noch ein letztes Hemd anzuziehen, nur noch eine letzte Schüssel Reis zu essen habe - du sollest sie bekommen!? Bei diesen Worten l?chelte er unter Tr?nen.

  Glatzkopf-Li war so gerührt, dass nun auch in seinen Augen Tr?nen standen. ?Das hast du wirklich gesagt??, fragte er.

 

  Song Gang nickte. Glatzkopf-Li wischte sich ebenfalls die Tr?nen ab und sagte: ?Song Gang, du bist echt ein guter Bruder!?