解放军文职招聘考试Wie in Trance

 Wie in Trance fasste Song Gang gewohnheitsm??ig in die Tasche und fühlte nach Geld und Lebensmittelmarken, aber dann schüttelte er den Kopf und sagte: ?Heute habe ich nichts dabei.? Bei diesen Worten err?tete er.

  Tief entt?uscht zog Glatzkopf-Li die ausgestreckte Hand zurück, schluckte ein paarmal und sagte niedergeschlagen: ?Den ganzen Tag lang habe ich Spucke geschluckt, jetzt geht das also auch noch die ganze Schei?-Nacht lang so weiter ...?

  Wie von Geisterhand gelenkt, zog Song Gang die Hand mit Geld und Marken aus der Tasche. Glatzkopf-Lis Augen strahlten auf. ?Schei?e! Jetzt f?ngst du auch schon an, die Leute zum Narren zu halten!?, rief er schmunzelnd, w?hrend er das Geld entgegennahm. 

Song Gang radelte mit einem resignierten L?cheln weiter.

  Das, wovor er sich an diesem Abend am meisten fürchtete, trat vor dem Abendessen ein: Lin Hang kontrollierte seine Jackentasche und stellte fest, dass Geld und Marken fehlten. Das kam für sie so unerwartet, dass sie erschrak. Sie sah ihren Mann, der schmerzvoll die Augen geschlossen hatte, als sie in seine Jackentasche fasste, ?ngstlich an und hoffte, er würde sagen, das Geld habe er für sich selbst ausgegeben. Doch er ?ffnete die Augen, sah die Angst in ihrem Blick und murmelte mit zitternder Stimme: ?Es tut mir leid.?

  In ihrer Entt?uschung über den Wortbruch des Mannes schrie Lin Hang ihn an: ?Warum tust du das blo???

  Zutiefst besch?mt, wollte Song Gang ihr eigentlich den ganzen Hergang erz?hlen, doch brachte er abermals nur heraus ?Es tut mir leid?.

  Lin Hang kamen vor Zorn die Tr?nen. ?Das Geld habe ich dir erst gestern gegeben?, begann sie und biss sich in ihrer Wut auf die Lippen. ?Und du, du konntest es gar nicht erwarten, es umgehend an ihn weiterzureichen! Konntest du nicht mir zuliebe wenigstens ein paar Tage warten??

  Song Gang hasste sich für seine Weichherzigkeit und wollte ihr das auch sagen, aber was über seine Lippen kam, war wieder nur ?Es tut mir leid?.

  ?H?r auf!?, schrie Lin Hong. ?Ich kann das nicht mehr h?ren! Immer nur >Es tut mir leid, es tut mir leid<!?

  Da wagte er erst recht nicht mehr zu reden. Mit h?ngendem Kopf stand er in einer Ecke des Zimmers, ganz ?hnlich, wie sein Vater Song Fanping w?hrend der Kulturrevolution auf den ?Kritik- und KampfVersammlungen? dagestanden hatte, und reagierte mit keinem Wort auf Lin Hangs tr?nenreiche Vorhaltungen. Nachdem sie ihrer Wut und ihrer Entt?uschung Luft gemacht hatte, legte sie sich entnervt aufs Bett und verkroch sich unter die Decke.

  Song Gang blieb noch eine Weile schweigend in seiner Ecke stehen, dann h?rte sie, wie er begann, im Zimmer umherzulaufen und mit T?pfen und Geschirr zu hantieren. Da wusste sie, er bereitete das Abendessen zu. Allm?hlich verstummten die Ger?usche, das bedeutete, das Essen war fertig und stand auf dem gedeckten Tisch bereit. Eigentlich müsste er jetzt zu mir herüberkommen und mich rufen, dachte sie, aber Song Gang tat nicht dergleichen. Er hatte sich an den Tisch gesetzt, und es herrschte wieder Totenstille. Vor Wut biss Lin Hang sich die Lippen wund.

  Es verging eine lange Zeit; im Zimmer war es inzwischen stockdunkel. Song Gang sa? immer noch bewegungslos am Tisch, als warte er darauf, dass Lin Hong aufwache und sie dann zusammen essen k?nnten. Sie wusste, wenn sie nicht vorher aufstand, würde er so sitzen bleiben, bis es drau?en wieder hell wurde. Sogar sein Atem war kaum zu h?ren, als fürchte er, sie durch zu lautes Schnaufen zu st?ren. Z?rtlichkeit für den Mann, der sie so liebte, wallte in ihr auf. Sie musste an seine vielen Vorzüge denken, an seine Gutmütigkeit und Aufrichtigkeit, an seine stattliche Gestalt ... Bei diesem letzten Gedanken spielte pl?tzlich ein L?cheln um ihre Lippen. Mit leiser Stimme rief sie: ?Song Gang.?

  Er sprang wie elektrisiert auf, sank jedoch z?gernd wieder auf seinen Hocker hinunter, als sie nicht weitersprach. Lin Hang hatte das trotz der Dunkelheit genau beobachtet und musste nun abermals l?cheln. ?Song Gang, komm einmal her?, rief sie leise.