解放军文职招聘考试 Bei alledem

  Bei alledem war Glatzkopf-Li munter wie ein junger Hund vor einem Haufen Fleischknochen. Er wusste, dies war eine Chance, wie sie einem nur einmal in hundert Jahren geboten wird. Nachdem er die Fragen der Journalisten zum Thema Liebe beantwortet hatte, lenkte er sehr bald das Gespr?ch auf ein anderes Thema: seine Gesch?fte. Erst ein bisschen schwülstiges Ges?usel über die Liebe, danach ein kurzer, mit tr?nenerstickter Stimme vorgetragener Rückblick auf seine trostlose Kindheit in bitterer Armut - seine Mutter habe ihn damals schon immer kahl scheren lassen, damit er nicht so oft zum Friseur musste, daher auch sein Spitzname -, und dann war es so weit: Er wechselte die Tonart, dankte Partei und Regierung für ihre Politik der Reformen und der ?ffnung, dankte der Bev?lkerung des Kreises für ihre Unterstützung und leitete endlich dazu über, wie es zur Gründung seiner Firma und ihrer Entwicklung zu einem ?wahrhaft gro?en? Unternehmen gekommen war. Bescheiden, wie er war, pflegte er an dieser Stelle daraufhinzuweisen, dass er selber diesen Ausdruck - ?wahrhaft gro??übertrieben finde und lediglich aus der Presse zitiere.

  Aufgrund der Berichte in Presse und Rundfunk wandelte sich sein Bild in der ?ffentlichkeit. Man begann, in ihm nicht mehr in erster Linie den unglücklich Liebenden, sondern vor allem den erfolgreichen Unternehmer zu sehen. Glatzkopf-Li w?re nicht Glatzkopf-Li gewesen, h?tte er nicht innerhalb von zwei Wochen s?mtliche Medien des Landes so weit gehabt, dass sie ausschlie?lich auf diese Weise über ihn berichteten. Die kostenlose ?ffentlichkeitsarbeit für sein Unternehmen - denn darauf lief diese Art Berichterstattung hinaus - wirkte sich unmittelbar auf seine Kreditwürdigkeit aus. Die üppig sprudelnden Bankkredite wiederum lockten zahlreiche potenzielle Kooperationspartner an. Geldanleger aus dem ganzen Land, Kapitalisten aus Hongkong und Macao sowie reiche Auslandschinesen gaben sich die Klinke in die Hand und wollten mit Glatzkopf-Li Gemeinschaftsunternehmen gründen. Auch seitens der staatlichen Stellen wurde ihm jede Unterstützung zuteil. Wenn früher die Genehmigung für ein neues Projekt ein, zwei Jahre auf sich warten lie?, wurde sie jetzt schon nach einem Monat erteilt.

  Nach wie vor kam Glatzkopf-Li kaum zum Schlafen; drei oder vier Stunden mussten genügen. Er gab st?ndig Interviews, sa? st?ndig in Gesch?ftsverhandlungen, verteilte jeden Tag dutzendweise Visitenkarten und nahm seinerseits die Karten von Dutzenden Besuchern entgegen. Unter diesen waren nicht wenige Betrüger, doch Glatzkopf-Li sah mit einem Blick, wer wirklich mit ihm kooperieren wollte und wer es nur auf sein Geld abgesehen hatte. In den Verhandlungen hatte er meist die Augen halb geschlossen, was viele für Schl?frigkeit hielten, dabei war keiner von den Anwesenden so wach wie er. Er war bereit, mit jedem potenziellen Partner zusammenzuarbeiten - unter einer Bedingung: Erst musste die Einlage auf das Konto seiner Firma eingezahlt werden. Wer gehofft hatte, Glatzkopf-Li würde Geld vorschie?en, hatte sich schwer geirrt. Von ihm bekam so leicht kein Schwindler einen Fen zu sehen - nicht einmal einen Furz zu riechen bekam er!