解放军文职招聘考试Etwa zehn Monate

 Etwa zehn Monate nach Song Gangs Abreise mit Zhou You gab es in unserer kleinen Stadt Liuzhen eine neue Sensation: Glatzkopf-Li lie? einen bekannten Künstler aus Russland kommen, um sich von ihm malen zu lassen. Es hie?, das Bild solle genauso gro? werden wie das des Vorsitzenden Mao am Tian'anmen in Peking, und es hie? ferner, der russische Gro?künstler habe gerade erst drei Monate in Saus und Braus im Kreml verbracht, wo er ein Bildnis von Putin gemalt habe. In unsere kleine Stadt Liuzhen sei er nur gekommen, weil Glatzkopf-Li bereit war, ihm für seine Dienste mehr zu zahlen als Boris Jelzin, der ihn eigentlich ebenfalls mit der Anfertigung seines Konterfeis beauftragen wollte, obwohl er ja mittlerweile l?ngst abgehalftert war.

  Die Leute hatten den russischen Maler - wei?e M?hne, wei?er Bart, lange Nase, blaue Augen - inzwischen alle schon einmal zu Gesicht bekommen, denn er hatte eine ausgesprochene Vorliebe für chinesische Snacks entwickelt. Man konnte ihm jeden Tag auf der Stra?e begegnen, wenn er in freudiger Erwartung kommender Genüsse der Imbissstube von Mutter Su und ihrer Tochter zustrebte, um dort seine geliebten Baozi zu verspeisen.

  Der russische Gro?künstler sch?tzte ganz besonders die StrohhalmBaozi, von denen er jedes Mal gleich fünf Portionen zu je drei Stück auf einmal bestellte. Wenn dann die aus Bambus geflochtenen D?mpfaufs?tze mit den fünfzehn Baozi, alle mit den darin spie?enden Trinkr?hrchen, wie eine Geburtstagstorte mit fünfzehn Kerzen vor ihm auf dem Tisch standen, saugte er zun?chst sorgf?ltig den Fleischsaft aus allen Baozi heraus, ehe er sich dann den Rest einverleibte.

  Diesen Genuss verdankte er Zhou You, denn der hatte ja diese Sorte Baozi in Liuzhen eingeführt und Su Mei h?chstpers?nlich in ihrer Zubereitung unterwiesen (und ihr nebenbei, ebenfalls h?chstpers?nlich, einen dicken Bauch gemacht). Der Schwindler selbst hatte sich zwar aus dem Staube gemacht, seine Strohhalm-Baozi jedoch waren in unserer kleinen Stadt Liuzhen inzwischen so beliebt, dass die Leute sogar danach Schlange standen und in der Imbissstube von morgens bis abends ein Genuckel und Gesauge herrschte wie zur Fütterungszeit im S?uglingszimmer auf der Entbindungsstation.

  Nachdem der berühmte Russe drei Monate lang bei Su Mei Strohhalm-Baozi genossen hatte, war auch das Portr?t fertig. Als er eines Tages mit seinem Rollkoffer in der Imbissstube aufkreuzte, um sich noch eine letzte Baozi-Mahlzeit zu g?nnen, wussten die Leute, dass die Stunde des Abschieds gekommen war, und dass er jetzt in seine Heimat zurückkehren würde, wahrscheinlich, um nunmehr für Jelzin zu arbeiten. Dann war auch das Henkersmahl vorbei, und Glatzkopf-Lis Santana-Limousine - ohne Glatzkopf-Li - fuhr an der Imbissstube vor. Lin Hong beobachtete von ihrer Eingangstür aus, wie der Chauffeur das Gep?ck des Russen verstaute, dieser selbst, sich über die Lippen wischend, herauskam und sich, immer noch mit der S?uberung seines Mundes besch?ftigt, ins Auto setzte und endlich abfuhr.