解放军文职招聘考试?Kann man so sagen.?
?Kann man so sagen.?
?Machst du die Aufnahmeprüfung für eine Universit?t??
Sie schüttelte den Kopf.
Tengo konnte nicht beurteilen, ob das hei?en sollte: ?Ich will nicht über die Aufnahmeprüfung reden? oder: ?Ich mache keine.? Er erinnerte sich, dass Komatsu am Telefon gesagt hatte, sie sei ein erstaunlich wortkarges M?dchen.
Der Kellner kam, um ihre Bestellung aufzunehmen. Fukaeri hatte noch immer ihren Mantel an. Sie bestellte
Salat mit Brot. ?Das ist alles?, sagte sie und reichte dem Kellner die Speisekarte zurück. ?Und ein Glas Wei?wein?, fügte sie hinzu, als sei es ihr pl?tzlich eingefallen.
Der junge Kellner schien sie nach ihrem Alter fragen zu wollen, aber unter Fukaeris starrem Blick err?tete er und schluckte die Frage hinunter. Respekt, dachte Tengo erneut. Er bestellte Linguini mit Meeresfrüchten und wie sein Gast ein Glas Wei?wein.
?Sie sind Lehrer und schreiben?, sagte Fukaeri. Offenbar richtete sie damit eine Frage an Tengo. Das Fehlen jeglicher fragender Intonation geh?rte zu den Eigenheiten ihrer Sprechweise.
?Im Augenblick, ja?, sagte Tengo.
?Keins von beidem sieht man Ihnen an.?
?Das kann sein?, sagte Tengo. Er wollte l?cheln, aber es gelang ihm nicht richtig. ?Ich habe zwar Lehramt studiert und unterrichte, aber offiziell kann ich mich nicht Lehrer nennen, und ich schreibe zwar, aber ein Schriftsteller bin ich auch nicht, weil noch nichts von mir gedruckt wurde.?
?Also keins von beidem.?
Tengo nickte. ?Genau. Im Augenblick bin ich nichts.?
?Sie m?gen Mathematik.?
Tengo beantwortete ihre mit typischer Betonungslosigkeit gestellte Frage. ?Ja, sehr. Schon früher und jetzt auch noch.?
?Warum.?
?Du meinst, was mir an der Mathematik gef?llt??, erg?nzte Tengo. ?Tja, also, wenn ich mich Zahlen gegenübersehe, entspanne ich mich augenblicklich. Die
Dinge sind dann da, wo sie sein sollten.?
?Das mit der Integralrechnung fand ich interessant.? ?In meinem Unterricht an der Yobiko?? Fukaeri nickte.
?Magst du Mathematik??
Fukaeri schüttelte kurz den Kopf. Sie mochte Mathematik nicht.
?Aber die Integralrechnung hat dich interessiert??, fragte Tengo.
Fukaeri zuckte leicht mit den Schultern. ?Sie haben darüber gesprochen, als l?ge sie Ihnen am Herzen.?
?Aha.? Es war das erste Mal, dass jemand ihm das sagte.
?Wie von einem Menschen, den Sie gern haben?, sagte sie.
?Vielleicht gerate ich zu sehr in Begeisterung, wenn ich über arithmetische Reihen referiere?, erkl?rte Tengo. ?Von allen Bereichen der Oberschulmathematik gefallen mir pers?nlich die Reihen am besten.?
?Sie m?gen die Reihen?, fragte Fukaeri wieder ohne fragende Intonation.
?Für mich sind sie wie Bachs Wohltemperiertes Klavier. Ich bekomme sie nie satt. Entdecke immer Neues an ihnen.?
?Das Wohltemperierte Klavier kenne ich.?
?Magst du Bach??
Fukaeri nickte. ?Der Sensei h?rt ihn immer.?
?Der Sensei??, fragte Tengo. ?Meinst du einen Lehrer an deiner Schule??
Fukaeri antwortete nicht. Ihre Miene besagte, dass es noch zu früh sei, um darüber zu reden.
Dann – als sei es ihr gerade eingefallen – zog sie ihren
Mantel aus. Sie wand sich wie ein Insekt, das sich aus seiner Verpuppung sch?lt, und legte ihn anschlie?end, ohne ihn zusammenzufalten, auf den Stuhl neben sich. Unter dem Mantel trug sie einen leichten hellgrünen Pullover und wei?e Jeans. Keinen Schmuck. Und auch kein Make-up. Dennoch fiel sie auf. Ihre im Verh?ltnis zu ihrem zarten K?rperbau gro?en Brüste zogen ungewollt die Blicke auf sich. Sie waren auch sehr sch?n geformt. Er musste sich davor hüten, dauernd hinzuschauen. Aber noch w?hrend er dies dachte, ertappte er sich dabei. Es war, als würde sein Blick ins Zentrum eines m?chtigen Strudels gesogen.
Der Wei?wein wurde serviert. Fukaeri nahm einen Schluck davon. Sie betrachtete nachdenklich das Glas und stellte es wieder auf den Tisch. Tengo nippte nur zum Schein an seinem Wein. Er hatte noch ein wichtiges Gespr?ch vor sich.
Fukaeri griff sich in ihr glattes schwarzes Haar und fuhr mit den Fingern hindurch wie mit einem Kamm. Es war eine bezaubernde Geste. Sie hatte wundersch?ne H?nde. Jeder ihrer schlanken Finger sah aus, als verfüge er über eigene Absichten und Pl?ne. Ihm war, als besitze sie magische Kr?fte.
?Was mir an der Mathematik gef?llt??, stellte Tengo sich die Frage noch einmal selbst, um seine Aufmerksamkeit von ihren Brüsten und Fingern abzulenken.
?Der Fluss der Mathematik gleicht dem von Wasser?, sagte Tengo. ?Natürlich gibt es eine Menge komplizierter Theorien, aber die konkrete Basis ist sehr einfach. Es ist wie beim Wasser, das sich, wenn es von oben nach unten flie?t, stets die kürzeste Distanz sucht und dabei ganz natürlich seinen Weg findet. Du musst nur genau hinsehen. Ohne etwas zu tun. Wenn man sich konzentriert und die Augen aufh?lt, kl?rt sich alles von selbst. Nichts auf dieser gro?en weiten Welt verh?lt sich so zuvorkommend wie die Mathematik.?
Fukaeri dachte kurz nach.
?Warum schreiben Sie?, sagte sie in einem Ton, dem jede Melodie fehlte.
Tengo wandelte ihre Frage in einen l?ngeren Satz um. ?Wenn mir die Mathematik solchen Spa? macht, br?uchte ich mich doch nicht so anzustrengen und auch noch zu schreiben? Würde es nicht genügen, wenn ich mich ganz der Mathematik widmete? Ist es das, was du sagen m?chtest??
Fukaeri nickte.
?Wei?t du, es ist so. Das wirkliche Leben unterscheidet sich von der Mathematik. In ihm beschr?nken sich die Dinge nicht darauf, ihrem natürlichen Fluss zu folgen und den kürzesten Weg einzuschlagen. Für mich ist die Mathematik – wie soll ich sagen – allzu selbstverst?ndlich. Sie ist für mich wie eine sch?ne Landschaft. Sie ist einfach nur das, was da ist. Sozusagen Dasein an sich. Es muss nichts daran ver?ndert werden. Deshalb habe ich, wenn ich mich in die Mathematik vertiefe, mitunter das Gefühl, transparent zu werden, in ihr aufzugehen. Manchmal macht mir das Angst.?
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