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解放军文职招聘考试Panoramablick

来源: 2017-10-04 20:12

 Panoramablick auf die Berge. Unter ihnen schl?ngelte sich in der Sonne glitzernd ein Fluss. Die Aussicht war herrlich, aber Tengo hatte im Moment keinen Sinn dafür und konnte sich nicht an ihr erfreuen. Nachdem Fukaeri ihm einen Platz auf dem gro?en Sofa angeboten hatte, verlie? sie wortlos den Raum. Das Sofa verstr?mte den Geruch alter Zeiten. Wie alt diese Zeiten genau waren, konnte Tengo nicht sagen.

In dem erstaunlich schmucklosen Empfangsraum stand ein niedriger Tisch, dessen dicke Platte v?llig kahl war. Es gab keinen Aschenbecher und nicht einmal eine Tischdecke. An den W?nden hingen keine Bilder. Auch keine Uhr oder ein Kalender. Im ganzen Raum existierte keine einzige Vase. Kein Sideboard oder ?hnliches. Weder Bücher noch Zeitschriften lagen herum. Der verblichene alte Teppich mit dem undefinierbaren Muster stammte wahrscheinlich aus der gleichen Zeit wie die alte Sitzgruppe, zu der neben dem gro?en Sofa, auf dem Tengo sa? wie auf einem Flo?, noch drei Sessel geh?rten. Au?erdem gab es einen gro?en offenen Kamin, aber kein Anzeichen dafür, dass er in jüngerer Zeit beheizt worden war. Selbst jetzt, mitten im April, war der Raum noch eiskalt, die durchdringende K?lte des Winters schien sich darin gehalten zu haben. Offenbar hatte dieses Zimmer schon vor einer Ewigkeit beschlossen, niemandem mehr einen freundlichen Empfang zu bereiten. Endlich kehrte Fukaeri zurück und lie? sich ohne ein Wort neben ihm nieder.

Lange Zeit sprach keiner von beiden. Fukaeri hatte sich in ihre eigene r?tselhafte Welt zurückgezogen, und Tengo entspannte sich, indem er ruhig ein- und ausatmete. Au?er den gelegentlichen Vogelrufen aus der Ferne drang lange kein Laut in diesen Raum. Tengo lauschte der Stille, und es kam ihm vor, als verfüge sie über mehrere Nuancen. Diese Stille bestand nicht nur aus der Abwesenheit von Ger?uschen. Es war, als würde sie etwas über sich erz?hlen. Tengo warf einen sinnlosen Blick auf seine Armbanduhr. Dann hob er das Gesicht und schaute aus dem Fenster auf die Landschaft, dann noch einmal auf die Uhr. Es war kaum Zeit vergangen. Sonntagmorgens verging die Zeit immer sehr langsam.

Nach    etwa     zehn     Minuten       ?ffnete sich       ohne

Vorankündigung ganz pl?tzlich die Tür, und ein hagerer Mann betrat mit hastigen Schritten den Empfangsraum. Er war Mitte sechzig und etwa einen Meter sechzig gro?, machte aber wegen seiner strammen Haltung keinen mickrigen Eindruck. Sein Rücken war so gerade, als habe er eine Eisenstange verschluckt, und selbst die Ausrichtung seines Kinns hatte etwas Schneidiges. Er hatte dichte Augenbrauen und trug eine dicke Brille mit pechschwarzem Rahmen, wie geschaffen, um seine Mitmenschen einzuschüchtern. Seine Art, sich zu bewegen, erinnerte an eine in allen Einzelteilen kompakt konstruierte, ausgefeilte Maschine. Keine Bewegung war überflüssig, alle Teile korrespondierten in effektivem Einklang miteinander. Tengo wollte aufstehen, um den Mann zu begrü?en, aber der bedeutete ihm mit einer kurzen Geste, Platz zu behalten. Als Tengo sich der Weisung entsprechend wieder auf seinen Sitz sinken lie?, setzte der andere sich rasch, als bef?nden sie sich in einem Wettlauf, auf einen der Sessel gegenüber. Der Mann musterte ihn eine Weile, ohne etwas zu sagen. Sein Blick war nicht gerade durchdringend, aber seine Augen glitten flink von Kopf bis Fu? über Tengo hinweg. Mitunter kniff er sie ein wenig zusammen, dann weiteten sie sich wieder. Wie ein Fotograf, der die Brennweite seiner Linse einstellt.

Der Mann trug einen tiefgrünen Pullover über einem wei?en Hemd, dazu eine dunkelgraue Wollhose. Die Kleidungsstücke sa?en wie angegossen, sahen aber aus, als habe er sie ungef?hr zehn Jahre lang jeden Tag angehabt, und waren schon recht abgetragen. Wahrscheinlich war er ein Mensch, der sich nicht viel aus seiner Garderobe machte. Dafür legte er sicher bei anderen auch keinen gro?en Wert auf ?u?erlichkeiten. Sein schütteres Haar betonte seine insgesamt eher l?ngliche Kopfform. Er hatte eingefallene Wangen, ein kantiges Kinn und einen kleinen, fast kindlichen Schmollmund, der nicht so recht zum Gesamteindruck seiner Erscheinung passen wollte. Hier und da schienen beim Rasieren Barthaare stehengeblieben zu sein, was aber vielleicht wegen der Lichtverh?ltnisse nur so aussah. Das Sonnenlicht der Berge, das durchs Fenster drang, war anders als das Licht, an das Tengo gew?hnt war.

?Entschuldigen Sie, dass ich Sie in solcher Eile habe kommen lassen.? Der Mann sprach mit einer besonderen Intonation. Seine Redeweise war die eines Menschen, der seit langem daran gew?hnt ist, vor Menschenansammlungen unbestimmter Gr??e zu sprechen. Und zwar logisch und strukturiert. ?Da meine Situation es mir augenblicklich nicht erlaubt, mich von hier zu entfernen, blieb mir nichts anderes übrig, als Sie hierherzubemühen.?

Das mache überhaupt nichts, entgegnete Tengo. Er nannte seinen Namen und entschuldigte sich dafür, keine Visitenkarte dabeizuhaben.

?Ich hei?e Ebisuno?, sagte der andere, ?und habe auch keine Visitenkarte.?

?Ah, Herr Ebisuno?, wiederholte Tengo.

?Alle nennen mich Sensei. Sogar meine eigene Tochter.?

?Wie schreibt sich Ihr Name??

?Er kommt ziemlich selten vor. Eri, schreib mal die Zeichen!?

Fukaeri nickte. Sie nahm einen Notizblock und schrieb langsam mit Kugelschreiber auf ein wei?es Blatt. Es wirkte, als würde sie die Zeichen mit einer Nadel in einen Backstein ritzen.

?Auf Englisch bedeutet er Field of Savages – Feld der Wilden. Früher habe ich mich mit Kulturanthropologie besch?ftigt. Durchaus ein passender Name für diese Wissenschaft?, sagte der Sensei, und so etwas wie ein

L?cheln erschien auf seinem Gesicht. Doch an der Ruhelosigkeit seines Blicks ?nderte sich nichts. ?Allerdings habe ich die Forschung schon lange an den Nagel geh?ngt. Was ich momentan mache, hat gar nichts damit zu tun. Ich habe mich auf ein anderes wildes Feld begeben.?

Es war wirklich ein seltener Name, aber Tengo erinnerte sich, ihn schon geh?rt zu haben. Ende der sechziger Jahre hatte es einen bekannten Wissenschaftler namens Ebisuno gegeben. Er hatte mehrere Bücher ver?ffentlicht, die damals ziemlich gesch?tzt wurden. Er wusste nichts Genaueres über ihren Inhalt, nur der Autorenname war in einem Winkel seines Ged?chtnisses haften geblieben. Aber in letzter Zeit hatte er ihn nicht mehr geh?rt.

?Ich glaube, ich kenne Ihren Namen?, sagte Tengo vorsichtig.

?Das kann sein?, sagte der Sensei, den Blick in die Ferne gerichtet, als sei von einem Abwesenden die Rede.

?Jedenfalls ist das alles sehr lange her.?

Tengo spürte Fukaeris ruhigen Atem neben sich. Sie atmete langsam und tief ein und aus.

?Tengo Kawana?, sagte der Sensei, als würde er den Namen ablesen.

?Genau?, sagte Tengo.

?Sie haben Mathematik studiert und arbeiten jetzt als Lehrer an einer Yobiko in Yoyogi?, sagte der Sensei. ?Nebenher schreiben Sie. Hat mir Eri erz?hlt. Stimmt doch??

?Ja, natürlich?, sagte Tengo.

?Sie sehen weder aus wie ein Mathematiklehrer noch wie ein Schriftsteller.?

Tengo l?chelte etwas bekümmert. ?Das bekomme ich in letzter Zeit immer wieder zu h?ren. Es muss an meinem K?rperbau liegen.?

?Ich habe es in keinem negativen Sinn gemeint?, sagte der Sensei und tippte mit dem Finger an den Steg seiner schwarzen Brille. ?Es ist absolut kein Nachteil, nicht nach etwas Bestimmtem auszusehen. So wird man auch in keine Schublade gesteckt.?

?Danke für das Kompliment. Ein Schriftsteller bin ich übrigens noch l?ngst nicht. Ich versuche nur, einen Roman zu schreiben.?

?Sie versuchen es …?

?Das hei?t, ich arbeite nach dem Trial-and-error-

Prinzip.?

?Ich verstehe?, sagte der Sensei und rieb sich leicht die H?nde, als würde er erst jetzt bemerken, wie eiskalt es in dem Zimmer war. ?Nach allem, was ich geh?rt habe, redigieren Sie die Geschichte, die Eri geschrieben hat. Sie wollen, dass sie den Preis für das beste Erstlingswerk bekommt, den diese Literaturzeitschrift vergibt. Und Eri wollen Sie der ?ffentlichkeit als die Autorin verkaufen. Habe ich das richtig verstanden??

Tengo w?hlte seine Worte mit Bedacht. ?Im Grunde trifft das zu. Ein Redakteur des Verlags, Herr Komatsu, hat es so geplant. Ob sein Plan wirklich durchführbar ist, wei? ich nicht. Auch nicht, ob er moralisch vertretbar ist. Meine Aufgabe bestünde lediglich darin, den Text von ?Die Puppe aus Luft? zu überarbeiten. Ich bin sozusagen nur der Techniker. Für alle anderen Bereiche ist Herr Komatsu verantwortlich.?

Der Sensei dachte eine Weile konzentriert nach. In der Stille, die nun wieder in den Raum eingekehrt war, konnte man f?rmlich h?ren, wie sein Verstand arbeitete. Dann sagte er: ?Dieser Herr Komatsu hat also die Sache geplant, und Sie werden die technische Seite übernehmen.? 

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