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解放军文职招聘考试Angelegenheit

来源: 2017-10-04 20:15

 Angelegenheit. Es gibt keine bestimmte Definition, alles ist Interpretationssache. Und wo es Raum für Interpretation gibt, gibt es immer auch Raum für politische und sonstige Interessen. Zum Beispiel ist eine Religionsgemeinschaft steuerlich begünstigt und gesetzlich besonders geschützt.?

?Jedenfalls sind die Vorreiter also nicht mehr nur eine Landkommune, sondern auch eine religi?se Gruppe. Noch dazu eine erschreckend abgeschlossene Gruppe.?

?Eine Neue Religion. Oder deutlicher ausgedrückt, eine Sekte.?

?Ich verstehe das nicht. Für eine solche Wende muss es doch einen bedeutsamen Grund gegeben haben.?

Der Sensei betrachtete seine H?nde, auf denen eine Menge struppiger grauer Haare wuchsen. ?Sie haben recht. Zweifellos hat es ein einschneidendes Ereignis gegeben, das diese Wende veranlasst hat. Ich habe selbst immer wieder darüber nachgedacht. Die verschiedensten M?glichkeiten in Betracht gezogen. Dennoch habe ich nicht die leiseste Ahnung, was dieser Anlass gewesen sein k?nnte. Sie halten alles v?llig geheim und schotten sich so sehr ab, dass die Zust?nde im Inneren absolut undurchschaubar sind. Auch der Name Fukadas – der ja immerhin Führer der Vorreiter war – ist seither nie mehr aufgetaucht.?

?Und vor drei Jahren kam es zu dieser Schie?erei, und Akebono l?ste sich auf?, sagte Tengo.

Der Professor nickte. ?Nur die Vorreiter, aus denen Akebono ja hervorgegangen war, haben überlebt. Und blühten und gediehen.?

?Also hat die Sache mit der Schie?erei den Vorreitern nicht besonders geschadet.?

?Genau?, sagte der Sensei. ?Im Gegenteil, es war sogar gute Publicity. Diese Leute sind gerissen, und sie haben die Sache zu ihrem Vorteil gewendet. Aber das passierte alles erst, nachdem Eri die Vorreiter schon verlassen hatte. Wie gesagt hatte die Schie?erei wohl nicht direkt etwas mit ihr zu tun.?

Sie wechselten das Thema.

?Haben Sie ?Die Puppe aus Luft? gelesen??, fragte Tengo.

?Selbstverst?ndlich.?

?Was halten Sie davon??

?Eine hochinteressante Geschichte?, sagte der Sensei. ?Sehr bildreich und suggestiv. Allerdings verstehe ich, offen gestanden, nicht, was die blinde Ziege, die ?Little People? und die ?Puppe aus Luft? bedeuten.?

?Glauben Sie, dass Eri in dieser Geschichte etwas erz?hlt, das sie bei den Vorreitern erlebt hat? Oder zumindest auf etwas Konkretes hinweist, dessen Zeugin sie war??

?M?glich w?re das. Aber es ist schwer zu bestimmen, wo die Realit?t aufh?rt und die Phantasie beginnt. Die Geschichte hat etwas von einem Mythos. Man k?nnte sie auch als geschickte Allegorie auffassen.?

?Eri hat mir gesagt, die Little People gebe es wirklich.?

Als der Sensei das h?rte, machte er ein besorgtes Gesicht.

?Sie glauben also, dass das, was sie in ?Die Puppe aus Luft? beschrieben hat, tats?chlich passiert ist??

Tengo schüttelte den Kopf. ?Ich will nur sagen, dass die Geschichte bis in alle Einzelheiten ungew?hnlich realistisch geschildert ist und für einen Roman gro?e Kraft besitzt.?

?Und jetzt m?chten Sie diesem Etwas, das der Geschichte innewohnt, eine klarere Form geben, indem Sie sie mit

Ihren eigenen Worten neu schreiben. Stimmt das so??

?Wenn es geht.?

?Ich bin Kulturanthropologe?, sagte der Professor. ?Ich habe meine wissenschaftliche Laufbahn beendet, bin aber noch immer von ihrem Geist durchdrungen. Ein Ziel dieser Wissenschaft ist es, besondere Bilder, über die die Menschheit verfügt, miteinander zu vergleichen und darin universelle Gemeinsamkeiten zu entdecken. Und diese wieder auf das Individuum anzuwenden. Dadurch erh?lt der Mensch, obwohl er autonom ist, eine Zugeh?rigkeit. Verstehen Sie, was ich sage??

?Ich glaube schon.?

?Vielleicht streben Sie mit Ihrer Arbeit etwas ?hnliches an.?

Tengo spreizte beide H?nde auf den Knien. ?Klingt schwierig.?

?Aber vielleicht lohnt es sich, es zu versuchen.?

?Ich wei? nicht einmal, ob ich die F?higkeit dazu besitze.?

Der Professor blickte Tengo ins Gesicht. In seinen Augen war jetzt ein besonderes Leuchten.

?Mich würde interessieren?, sagte er, ?ob Eri bei den

Vorreitern etwas zugesto?en ist. Und welches Schicksal das Ehepaar Fukada erlitten hat. Seit sieben Jahren bemühe ich mich, Licht in die Sache zu bringen, habe aber nie eine Spur entdeckt. Die Mauer, die mir den Zugang versperrt, ist zu dick und hart, als dass ich sie bezwingen k?nnte. Doch vielleicht verbirgt sich in der Geschichte von der ?Puppe aus Luft? ein Schlüssel zur L?sung des R?tsels. Selbst wenn nur die winzigste Chance besteht, m?chte ich, dass Sie weitermachen. Ob und inwieweit Sie dafür qualifiziert sind, wei? ich nicht. Aber vielleicht besteht Ihre Bef?higung schon darin, dass Sie Eris Geschichte wertsch?tzen und sich so sehr in sie vertieft haben.?

?Ich m?chte, dass Sie mir ganz eindeutig mit Ja oder Nein antworten?, sagte Tengo. ?Deshalb bin ich heute hier. Erteilen Sie mir die Erlaubnis, ?Die Puppe aus Luft? zu überarbeiten??

Der Sensei nickte. ?Ich m?chte Ihre überarbeitete Fassung lesen. Eri scheint Ihnen v?llig zu vertrauen. Als einzigem Menschen, abgesehen von Azami und mir selbstverst?ndlich. Daher gestatte ich Ihnen, es zu versuchen. Ich vertraue Ihnen Eris Werk an. Meine Antwort lautet demnach eindeutig Ja.?

Er machte eine Pause, und eine gewichtige, schicksalsschwangere Stille senkte sich über den Raum. Just in diesem Moment brachte Fukaeri den Tee. Als habe sie vorausberechnet, dass das Gespr?ch der beiden nun beendet war.

Die Rückfahrt legte Tengo allein zurück. Fukaeri war mit dem Hund spazieren gegangen. Als die Abfahrtszeit des Zuges nahte, rief man Tengo ein Taxi, in dem er zum Bahnhof Futamatao fuhr. In Tachikawa stieg er in die Chuo-Linie um.

Ab Mitaka sa?en ihm eine Mutter und ihre kleine Tochter gegenüber. Beide waren sehr adrett. Ihre Kleidung wirkte weder teuer noch besonders neu. Aber sie war makellos sauber und gepflegt. Die wei?en Sachen waren so wei?, dass es wei?er nicht ging, und alles war sorgf?ltig gebügelt. Das M?dchen, das wohl in die zweite oder dritte Klasse ging, hatte ebenm??ige Züge und gro?e Augen. Seine Mutter war schlank und hatte ihre Haare im Nacken zusammengebunden. Sie trug eine Brille mit schwarzem Rand und hatte einen verwaschenen, vollgestopften Stoffbeutel dabei. Auch ihre Gesichtszüge waren sehr ebenm??ig, aber sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, die sie ?lter aussehen lie?en, als sie vermutlich in Wirklichkeit war. Sie wirkte seelisch ersch?pft. Es war erst Mitte April, dennoch hatte sie einen Sonnenschirm bei sich, der so fest eingerollt war, dass er an einen v?llig verdorrten Stock erinnerte.

Die beiden sa?en die ganze Fahrt über schweigend auf ihren Pl?tzen. Die Mutter wirkte, als würde sie in ihrem Kopf ein Programm zusammenstellen. Die Kleine neben ihr langweilte sich, starrte auf ihre Schuhe, auf den Boden, auf die Reklameposter an der Decke, und hin und wieder streifte ihr Blick auch Tengo, der ihr gegenübersa?. Irgendwie schienen seine Gr??e und seine Blumenkohlohren ihr Interesse zu wecken. Kinder musterten Tengo h?ufig, als würden sie ein harmloses, aber seltenes Tier beobachten. Alles M?gliche betrachtete die Kleine, indem sie die Augen lebhaft umherhuschen lie?, ohne ihren K?rper oder ihren Kopf zu bewegen.

An der Station Ogikubo stiegen Mutter und Tochter aus. Als die Bahn abbremste, erhob sich die Mutter abrupt und ohne ein Wort. Den Sonnenschirm hielt sie in der linken, den Stoffbeutel in der rechten Hand. Die Kleine sprang sofort auf und folgte ihrer Mutter. Bevor sie ausstieg, warf sie noch einen letzten Blick auf Tengo. Ein seltsamer, fast flehender Ausdruck blitzte darin auf. Er war nur ganz schwach, aber Tengo konnte ihn sehen. Das kleine M?dchen sandte ein Signal aus – das spürte er. Aber es verstand sich von selbst, dass er, auch auf das Signal hin, nichts unternehmen konnte. Er kannte weder die Umst?nde, noch hatte er ein Recht, sich einzumischen. Das

M?dchen stieg also mit seiner Mutter in Ogikubo aus, die Tür ging zu, Tengo blieb sitzen und fuhr weiter zur n?chsten Station. Auf ihre Pl?tze setzten sich drei Teenager, die offenbar gerade von einer Probeklausur kamen, und begannen, sich laut und lebhaft zu unterhalten. Doch die stille Gestalt des kleinen M?dchens schwebte noch eine ganze Weile im Raum.

Ihre Augen hatten Tengo an ein anderes M?dchen erinnert, das ab der dritten oder vierten Klasse zwei Jahre auf seiner Schule gewesen war. Es hatte die gleichen Augen gehabt wie das kleine M?dchen von eben. Mit diesen Augen hatte es Tengo lange angesehen. Und … 

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