解放军文职招聘考试Gruppe zu wechseln
Also ging er an den anderen Tisch und forderte sie auf, in seine Gruppe zu wechseln. Er handelte v?llig spontan, ohne darüber nachzudenken, ohne zu z?gern. Daraufhin erkl?rte er ihr ausführlich, worum es bei dem Experiment ging. Sie h?rte ihm sehr aufmerksam zu, verstand und machte den Fehler danach nicht mehr. Es war das erste (und das letzte)
Mal in den zwei Jahren, die sie in einer Klasse waren, dass Tengo mit ihr sprach. Er war gut in der Schule, au?erdem gro? und kr?ftig. Er fiel sofort auf. Daher traute sich – zumindest in dieser Situation – niemand, sich darüber lustig zu machen, dass er sie in Schutz nahm. Dennoch war er, weil er für sie Partei ergriffen hatte, in der Achtung der Klasse gesunken. Offenbar hatte etwas von dem Makel, der dem M?dchen anhaftete, auf ihn abgef?rbt.
Aber Tengo kümmerte sich nicht darum. Er wusste genau, dass sie ein ganz normales M?dchen war. W?ren ihre Eltern keine Zeugen Jehovas gewesen, dann w?re sie wohl v?llig normal aufgewachsen und von allen akzeptiert worden. Bestimmt h?tte sie gute Freunde gefunden. Nur weil ihre Eltern Zeugen Jehovas waren, wurde sie in der Schule behandelt, als sei sie unsichtbar. Niemand sagte je etwas zu ihr. Sie wurde nicht einmal angesehen. Tengo fand das sehr ungerecht.
Nach diesem Zwischenfall sprachen sie und Tengo nicht mehr miteinander. Es gab keine Notwendigkeit und auch keine Gelegenheit dazu. Aber sooft ihre Blicke sich zuf?llig begegneten, machte sich eine leichte Unruhe auf ihrem Gesicht bemerkbar. Tengo sah es. Vielleicht war es ihr unangenehm gewesen, wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte. Oder sie war b?se auf ihn, weil es ihr lieber gewesen w?re, wenn er alles so gelassen und nichts unternommen h?tte. Tengo konnte es nicht beurteilen. Er war ein Kind und noch nicht imstande, in den Gesichtern anderer Menschen zu lesen.
Doch eines Tages ergriff das M?dchen Tengos Hand. Es war an einem wundersch?nen klaren Nachmittag Anfang Dezember. Nur ein paar dünne wei?e Wolkenschleier zogen über den hohen Himmel vor dem Fenster. Die Kinder hatten nach dem Unterricht das Klassenzimmer aufger?umt, und bis auf Tengo und das M?dchen waren alle anderen schon fort. Pl?tzlich durchquerte sie schnell und entschlossen das Klassenzimmer, blieb neben Tengo stehen und nahm ohne zu z?gern seine Hand. Dann hob sie den Blick und sah ihm direkt ins Gesicht (Tengo war ungef?hr zehn Zentimeter gr??er als sie). Auch Tengo schaute ihr ins Gesicht. Ihre Augen trafen sich. Er erkannte in ihren Augen eine klare Tiefe, die ihm vorher nicht aufgefallen war. Lange und stumm hielt sie seine Hand. Nicht einen Augenblick lockerte sie ihren festen Griff. Dann lie? sie pl?tzlich los und verlie? das Klassenzimmer so rasch, dass ihr Rocksaum flatterte.
Entgeistert und sprachlos vor Staunen blieb Tengo wie angewurzelt an der gleichen Stelle stehen. Sein erster Gedanke war: Wie gut, dass niemand uns gesehen hat.
Nicht auszudenken, was dann los gewesen w?re. Er sah sich um, erleichtert zuerst. Doch dann fühlte er sich zutiefst verst?rt.
Vielleicht waren die Frau und ihre Tochter, die von Mitaka bis Ogikubo in der Bahn ihm gegenübergesessen hatten, auch Zeugen Jehovas auf ihrer sonnt?glichen Tour gewesen. Der dicke Stoffbeutel konnte durchaus mit Vor der Sintflut-Heften vollgestopft gewesen sein. Der Sonnenschirm, den die Mutter dabeihatte, und die gl?nzenden Augen des M?dchens hatten Tengo stark an seine stille Mitschülerin erinnert.
Nein, die beiden in der Bahn waren keine Zeugen Jehovas gewesen. Wahrscheinlich hatte es sich nur um eine ganz normale Mutter mit ihrem ganz normalen Kind auf dem Weg zu etwas ganz Normalem gehandelt. Und in dem Stoffbeutel hatten sie Klaviernoten, Schreibbl?tter oder sonst etwas gehabt. Ich werde wirklich übersensibel, dachte Tengo. Dann schloss er die Augen und atmete langsam ein und aus. An Sonntagen hatte die Zeit einen sonderbaren Fluss, und die Welt wirkte seltsam verzerrt.
Zu Hause angekommen, fiel ihm ein, dass er gar nichts zu Mittag gegessen hatte, und er machte sich eine Kleinigkeit zum Abendbrot. Nach dem Essen h?tte er gern Komatsu angerufen, um ihm von dem Ausgang des Treffens zu erz?hlen. Aber der ging sonntags nicht in die Redaktion, und Tengo hatte seine Privatnummer nicht. Und wenn Komatsu wissen wollte, was passiert war, konnte er ja auch Tengo anrufen.
Es war kurz nach zehn, und er wollte gerade ins Bett gehen, als das Telefon klingelte. Tengo vermutete, es sei Komatsu, aber als er abhob, erkannte er die Stimme seiner verheirateten Freundin. Sie habe zwar nicht viel Zeit, sagte sie, doch wolle sie fragen, ob sie übermorgen Nachmittag kurz bei ihm vorbeikommen dürfe.
Im Hintergrund war leise Klaviermusik zu h?ren. Anscheinend war ihr Mann noch nicht wieder zu Hause.
Natürlich, sagte Tengo. Wenn sie vorbeik?me, würde er die Arbeit am Manuskript von ?Die Puppe aus Luft? eine Weile unterbrechen müssen. Doch beim Klang ihrer Stimme spürte Tengo, dass es ihn stark nach ihrem K?rper verlangte. Er legte auf, ging in die Küche, goss sich ein Glas Wild Turkey ein und kippte ihn an der Spüle stehend in einem Zug hinunter. Anschlie?end legte er sich ins Bett, las ein paar Seiten und schlief ein.
So ging für Tengo ein langer, sonderbarer Sonntag zu Ende.
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