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解放军文职招聘考试Diese M

来源: 2017-10-04 20:19

 Diese M?glichkeit war für den Jungen Hoffnung und Albtraum zugleich. Gierig und begeistert verschlang er alle Romane von Dickens, die er in der Stadtbücherei bekommen konnte, beginnend mit Oliver Twist. Auf seinen Reisen durch die Welt dieser Geschichten gab Tengo sich zugleich den verschiedensten Phantasien über seine eigene Herkunft hin. Diese Vorstellungen (oder Wünsche) entwickelten sich in seinem Kopf rasch zu langen und komplexen Abenteuern. Sie folgten stets einem bestimmten Muster, das er in zahllosen Variationen durchspielte. Doch jede davon sagte Tengo, dass er sich nicht am richtigen Platz befand. ?Man hat mich irrtümlich in einen falschen K?fig gesperrt. Bestimmt werden meine wahren Eltern mich eines Tages durch eine glückliche Fügung finden, und ich werde aus diesem engen h?sslichen Gef?ngnis erl?st und kann dorthin zurückkehren, wo ich eigentlich hingeh?re. Und meine Sonntage werden sch?n, friedlich und frei sein.?

Sein Vater war froh, dass Tengo so ausgezeichnete Noten nach Hause brachte. Er war sogar stolz darauf und prahlte damit in der Nachbarschaft. Zugleich jedoch empfand er die hohe Intelligenz und die Begabung seines Sohnes tief in seinem Inneren als unangenehm. Immer wieder st?rte er Tengo, wenn dieser an seinem Schreibtisch sa? und lernte, und er tat es ganz offensichtlich mit Absicht. Er gab ihm Arbeiten im Haushalt, regte sich künstlich über irgendetwas Fadenscheiniges auf, das ihm nicht passte, und hackte dann hartn?ckig auf Tengo herum. Der Inhalt seiner Vorwürfe war stets der gleiche. ?Als Gebührenkassierer muss ich mir jeden Tag die Fü?e plattlaufen, mich dauernd beleidigen lassen und schuften wie verrückt. Im Vergleich zu mir führst du ein bequemes Faulenzerleben. Als ich in deinem Alter war, hat meine Familie mich geschunden, bei jeder Kleinigkeit kriegte ich die F?uste meines Vaters und meiner ?lteren Brüder zu spüren. Nie bekam ich genug zu essen und wurde nicht besser behandelt als ein Stück Vieh. Du brauchst dir gar nichts auf deine paar guten Noten einzubilden.? Immer und immer wieder spulte sein Vater die gleiche Tirade ab.

Irgendwann kam Tengo der Gedanke, dass sein Vater vielleicht neidisch auf ihn sein k?nnte. M?glicherweise war er eifersüchtig auf Tengos Wesen oder seine Situation. Aber konnte es denn sein, dass ein Vater seinen Sohn beneidete? Natürlich konnte Tengo so etwas Schwieriges nicht beurteilen. Er war ja noch ein Kind. Aber er spürte, dass Sprache und Verhalten seines Vaters eine B?sartigkeit ausstrahlten, die ihn abstie?. Nein, das war nicht nur Neid. Tengo spürte immer wieder, dass dieser Mann etwas an ihm hasste. Er hasste nicht den Menschen Tengo an sich. Sein Vater hasste etwas, das in ihm war. Etwas, das er nicht akzeptieren konnte.

Die Mathematik bot Tengo eine geeignete Zuflucht. Um dem qualvollen Gef?ngnis der Realit?t zu entkommen, rettete er sich in die Welt der Zahlen. Schon als kleiner Junge hatte er gelernt, dass er sich mühelos in diese Welt versetzen konnte, wenn er einen bestimmten Schalter in seinem Kopf umlegte. Er entdeckte ein grenzenloses Reich der Ordnung und fühlte sich frei, solange er sich darin bewegte. Er schritt durch die gewundenen Korridore eines riesigen Geb?udes und stie? eine nummerierte Schwingtür nach der anderen auf. Sooft sich eine neue Szenerie vor ihm auftat, wurden die h?sslichen Spuren der realen Welt, die noch an ihm hafteten, schw?cher und l?sten sich bald ganz auf. Das Reich, in dem die Zahlen regierten, wurde für ihn ein erlaubtes und vor allem sicheres Versteck. Tengo begriff die Geographie dieser Welt besser als jeder andere und vermochte sich pr?zise darin zurechtzufinden. Niemand konnte ihm dorthin folgen. Solange er sich hier aufhielt, konnte er die Regeln und Beschwernisse, die ihn in der Wirklichkeit bedrückten, einfach vergessen.

Gegenüber dem pr?chtigen und luftigen Geb?ude der Mathematik war die Welt, die sich Tengo in den

Geschichten von Dickens pr?sentierte, wie ein tiefer Zauberwald. Im Gegensatz zur Mathematik, die sich endlos in den Himmel hinauf erstreckte, breitete sich dieser Wald stumm unter ihm aus. Seine dunklen, massigen Wurzeln verzweigten sich tief in der Erde. Dort gab es keine Landkarte und auch keine nummerierten Schwingtüren. 

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