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解放军文职招聘考试Reporter von Zeitungen

来源: 2017-10-04 20:22

 ?Reporter von Zeitungen und Zeitschriften kommen zusammen und stellen dir alle m?glichen Fragen. Du sitzt auf einem Podium. Es werden auch Fotos gemacht. Vielleicht kommt auch das Fernsehen. Deine Antworten werden im ganzen Land verbreitet. Es kommt schlie?lich nicht alle Tage vor, dass eine Siebzehnj?hrige den Preis für das beste Erstlingswerk der Zeitschrift Literatur und Kunst erh?lt. Diese Nachricht ist von gesellschaftlicher Bedeutung. Die Sensation ist, dass alle Juroren einstimmig dein Buch gew?hlt haben. Das ist normalerweise nie der

Fall.?

?Sie stellen Fragen?, erkundigte sich Fukaeri.

?Sie stellen Fragen, und du beantwortest sie.?

?Was für Fragen.?

?Verschiedene. über dein Buch, über dich, dein Privatleben, deine Hobbys, deine Pl?ne für die Zukunft. Vielleicht ist es besser, wenn wir schon einmal ein paar

Antworten auf diese Fragen vorbereiten.?

?Warum.?

?Weil es sicherer ist. Damit du bei der Antwort nicht stecken bleibst oder etwas sagst, das zu Missverst?ndnissen führt. So eine Art Probe kann nicht schaden.?

Fukaeri trank wortlos ihren Kakao und musterte Tengo mit einem Blick des Inhalts: Interessiert mich nicht, aber wenn Sie es für n?tig halten. Bisweilen sagten ihre Augen mehr als ihr Mund. Zumindest sprachen sie in ganzen S?tzen. Leider lie? sich eine Pressekonferenz nicht nur mit Blicken bestreiten.

Tengo nahm ein paar Bl?tter mit mutma?lichen Fragen aus seiner Mappe und breitete sie auf dem Tisch aus. Er hatte sich am Abend zuvor noch das Hirn darüber zermartert.

?Ich stelle jetzt Fragen wie ein Zeitungsreporter, und du beantwortest sie, ja?? Fukaeri nickte.

?Haben Sie bisher schon viel geschrieben?? ?Ja?, antwortete Fukaeri.

?Wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen??

?Vor langer Zeit.?

?Das reicht v?llig aus?, sagte Tengo. ?Deine Antworten k?nnen ruhig kurz sein. Du brauchst nichts überflüssiges zu erz?hlen. So genügt es v?llig. Schlie?lich hat Azami alles für dich aufgeschrieben, oder??

Fukaeri nickte.

?Das brauchst du aber nicht zu sagen. Das ist ein Geheimnis zwischen dir und mir.?

?Ich sage nichts?, versprach Fukaeri.

?Haben Sie damit gerechnet, den Debütpreis zu bekommen??

Sie l?chelte und schwieg. Das Schweigen dauerte an.

?M?chten Sie darauf nicht antworten??, fragte Tengo.

?Genau.?

?Ganz prima. Wenn du nicht antworten willst, l?chelst du nur freundlich. Bei jeder dummen Frage.? Fukaeri nickte wieder.

?Woher haben Sie denn die Geschichte der ?Puppe aus

Luft???

?Von der blinden Ziege.?

??Blinde Ziege? klingt nicht gut?, sagte Tengo. ?Besser du sagst: ?von einer Ziege, die nicht sehen kann.??

?Warum.?

??Blind? ist ein diskriminierender Begriff. Einer der Reporter k?nnte einen Herzanfall erleiden.?

?Diskriminierender Begriff.?

?Es würde zu lange dauern, dir das zu erkl?ren. Sag statt ?blinde Ziege? einfach Ziege, die nicht sehen kann, ja??

Fukaeri machte eine kleine Pause. ?Von einer Ziege, die nicht sehen kann?, sagte sie dann.

?So ist es gut?, sagte Tengo.

??Blind? soll ich nicht sagen?, vergewisserte sich Fukaeri.

?Genau. Aber deine Antwort ist sehr gut.?

Tengo fragte weiter. ?Was sagen Ihre Mitschüler dazu, dass Sie den Preis bekommen haben??

?Ich gehe nicht zur Schule.? ?Warum gehen Sie nicht zur Schule?? Keine Antwort.

?Werden Sie nun weiterschreiben?? Schweigen.

Tengo trank seinen Kaffee aus und stellte die Tasse auf den Unterteller zurück. Aus den in die Decke eingelassenen Lautsprechern ert?nte leise Geigenmusik. Sie stammte aus The Sound of Music. Regentropfen, Rosen, Schnurrbart vom K?tzchen.

?War das falsch?, fragte Fukaeri.

?Nein, gar nicht?, antwortete Tengo. ?Keineswegs. Sehr gut.?

?Da bin ich froh?, sagte Fukaeri.

Tengo empfand es wirklich so. Auch wenn sie jedes Mal nur einen Satz sagte und die Betonung fehlte, war ihre Art zu antworten perfekt. Vor allem, weil sie so prompt war. Und weil sie ihrem Gegenüber dabei fest und ohne zu blinzeln in die Augen sah. Das unterstrich die Ehrlichkeit ihrer Antwort und bewies, dass sie mit der Kürze ihrer Antworten die Leute nicht für dumm verkaufen wollte. Au?erdem würde niemand genau verstehen, was sie sagte. Ebendas war es, was Tengo wollte. Dass sie den Eindruck von Aufrichtigkeit vermittelte und die Reporter zugleich einnebelte.

?Was ist Ihr Lieblingsbuch??

?Die Geschichte von den Heike.?

Eine tolle Antwort, dachte Tengo. ?Was gef?llt Ihnen an der Geschichte von den Heike??

?Alles.?

?Und was m?gen Sie noch??

?Die Geschichten aus alter Zeit.?

?Lesen Sie keine moderne Literatur??

Fukaeri überlegte    einen    Moment.     ??Sansho,   der Landvogt?.?

Gro?artig. Die Erz?hlung von Ogai Mori stammte aus dem Jahre 1915. Anfang der Taisho-Zeit. Das verstand sie also unter moderner Literatur.

?Haben Sie Hobbys??

?Musik h?ren.?

?Welche Musik h?ren Sie??

?Ich mag Bach.?

?Gibt es ein Werk, das Ihnen besonders gut gef?llt??

?BWV 846 bis BWV 893.?

Tengo   dachte        nach    und       sagte    dann:   ?Das

Wohltemperierte Klavier. Teil eins und zwei.?

?Ja.?

?Warum haben Sie die Nummern genannt??

?Die kann ich mir leichter merken.?

Für einen Mathematiker war Das wohltemperierte Klavier die reinste Himmelsmusik. Jeder Teil umfasste vierundzwanzig Satzpaare aus Pr?ludium und Fuge. Alle zw?lf Tonarten kamen darin jeweils in Dur und Moll zum Einsatz. Erster und zweiter Teil ergaben zusammen achtundvierzig Stücke.

?Und was noch??

?BWV 244.?

Tengo konnte sich nicht sofort erinnern, worum es sich bei BWV 244 handelte. Die Nummer kam ihm bekannt vor, aber der Titel fiel ihm nicht ein.

Fukaeri begann zu singen:

Bu?’ und Reu’ 

Bu?’ und Reu’ 

Knirscht das Sündenherz entzwei 

Bu?’ und Reu’ 

Bu?’ und Reu’ 

Knirscht das Sündenherz entzwei 

Knirscht das Sündenherz entzwei 

Bu?’ und Reu’ 

Bu?’ und Reu’ 

Knirscht das Sündenherz entzwei  Bu?’ und Reu’ 

Knirscht das Sündenherz entzwei 

Dass die Tropfen meiner Z?hren 

Angenehme Spezerei 

Treuer Jesu, dir geb?ren. 

Eine Zeit lang war Tengo sprachlos. Die T?ne stimmten nicht    ganz,    aber     ihre       deutsche        Aussprache       wirkte erstaunlich klar und pr?zise.

?Die Matth?us-Passion?, sagte Tengo. ?Du kannst den Text!?

?Nein, eigentlich nicht?, antwortete die junge Frau.

Tengo wollte etwas sagen, aber ihm fehlten wieder die Worte. Ergeben schaute er auf seine Notizen und ging zur n?chsten Frage über.

?Haben Sie einen Freund??

Fukaeri schüttelte den Kopf.

?Warum denn nicht??

?Weil ich nicht schwanger werden m?chte.?

?Aber man muss doch nicht unbedingt schwanger werden, nur weil man einen Freund hat.?

Fukaeri sagte nichts. Sie schloss und ?ffnete nur mehrmals ruhig ihre Lider.

?Warum m?chten Sie nicht schwanger werden??

Fukaeri blieb stumm. Tengo hatte das Gefühl, eine v?llig idiotische Frage gestellt zu haben.

?Lass uns aufh?ren. Das reicht?, sagte er und packte seine Liste wieder in die Mappe. ?Eigentlich wissen wir ja gar nicht, welche Fragen drankommen. Du antwortest einfach, wie du willst. Du schaffst das schon.?

?Da bin ich froh?, sagte Fukaeri sichtlich erleichtert.

?Du findest es sowieso sinnlos, dich auf irgendwelche Interviewfragen vorzubereiten, stimmt’s?? Fukaeri zuckte leicht mit den Schultern.

?Ich kann dir nur recht geben. Mir gef?llt das auch nicht. Aber Herr Komatsu hat mich darum gebeten.? Fukaeri nickte.

?Allerdings?, sagte Tengo, ?m?chte ich nicht, dass du jemandem erz?hlst, ich h?tte ?Die Puppe aus Luft? überarbeitet. Das wei?t du, ja??

Fukaeri nickte abermals. ?Ich habe alles allein gemacht.?

??Die Puppe aus Luft? stammt auf jeden Fall von dir und niemand anderem. Das war von Anfang an klar.? ?Von mir allein?, wiederholte Fukaeri.

?Hast du meine überarbeitete Fassung gelesen??

?Azami hat sie mir vorgelesen.?

?Und wie fandest du sie??

?Sie schreiben sehr gut.?

?Also hat sie dir gefallen??

?Als h?tte ich sie geschrieben?, sagte Fukaeri.

Tengo sah sie an. Fukaeri nahm ihre Tasse mit Kakao und trank. Es kostete ihn einige Anstrengung, nicht auf die anziehende W?lbung ihrer Brüste zu schauen.

?Das freut mich?, sagte er. ?Die Arbeit hat mir viel Spa? gemacht. Aber natürlich habe ich mir auch Mühe gegeben, dass ?Die Puppe aus Luft? allein dein Werk bleibt. Deshalb ist es für mich die Hauptsache, dass dir das Ergebnis gef?llt.?

Fukaeri nickte schweigend und berührte nachdenklich ihr kleines wohlgeformtes Ohrl?ppchen.

Die Kellnerin kam und schenkte beiden kaltes Wasser nach. Tengo nahm einen Schluck, um seine Kehle zu befeuchten. Dann fasste er sich ein Herz und sprach eine Idee an, die ihm gerade gekommen war.

?Ich h?tte eine pers?nliche Bitte. Natürlich nur, wenn es dir recht ist.?

?Was denn.?

?K?nntest du vielleicht auf der Pressekonferenz das Gleiche anziehen wie heute??

Fukaeri sah ihn verst?ndnislos an. Dann musterte sie jedes einzelne ihrer Kleidungsstücke, als sei ihr bis eben gar nicht bewusst gewesen, was sie anhatte.

?Ich soll diese Sachen dort tragen?, fragte sie.

?Ja. Das, was du heute anhast, sollst du auf der

Pressekonferenz tragen.?

?Warum.?

?Weil sie dir sehr gut stehen. ?h, na ja, dein Busen kommt darin sehr hübsch zur Geltung, und – es ist nur so eine Ahnung von mir – es k?nnte doch sein, dass die Reporter dann eher dorthin sehen und weniger bohrende Fragen stellen, oder? Aber wenn es dir unangenehm ist, auch kein Problem. Ich will dich nicht zwingen.?

?Azami sucht meine Sachen aus?, sagte Fukaeri.

?Du suchst deine Kleidung nicht selbst aus??

?Mir ist egal, was ich anhabe.?

?Und das, was du heute anhast, hat auch Azami ausgesucht??

?Ja.?

?Das steht dir sehr gut.?

?In dem Pullover habe ich einen sch?nen Busen?, fragte sie ohne fragende Intonation.

?Auf jeden Fall. Geradezu sensationell.?

?Die Kombination von diesem Pullover mit dem BH ist gut?, sagte Fukaeri und sah ihm direkt in die Augen. Tengo spürte, wie er err?tete.

?Von solchen Kombinationen verstehe ich nicht genug, aber auf alle F?lle ist – ?h, wie soll ich sagen – das Ergebnis sehr gut?, sagte er.

Fukaeri starrte ihm wieder lange und ernst in die Augen. ?Mussten Sie hinsehen?, fragte sie.

Tengo w?hlte seine Worte sorgf?ltig. ?Ich konnte nicht umhin, es zu bemerken?, erwiderte er.

Fukaeri zog am Ausschnitt ihres Pullovers und steckte die Nase hinein. Vielleicht um sich zu vergewissern, welche

Unterw?sche sie heute trug. Dann betrachtete sie eine

Weile Tengos rot übergossenes Gesicht, als würde sie Zeugin eines überaus seltenen Ph?nomens. ?Ich mache es, wie Sie sagen?, erkl?rte sie kurz darauf.

?Danke?, sagte Tengo. Damit war ihr Treffen beendet. 

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