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解放军文职招聘考试Komatsu über den Weg gelaufen

来源: 2017-10-04 20:36

 Komatsu über den Weg gelaufen, dem er regelm??ige Auftr?ge verdankte. Von seinen Romanen war zwar noch keiner erschienen, aber ansonsten gab es in seinem Leben keine Einschr?nkungen. Er hatte keine Freunde und keine Freundin, die erwarteten, dass er sich mit ihnen verabredete. Bisher hatte er mit etwa zehn Frauen geschlafen. Keine der Beziehungen hatte l?nger gehalten, doch zumindest war er frei.

Aber seit er das Manuskript von Fukaeris ?Die Puppe aus Luft? in die H?nde bekommen hatte, schien sein friedliches Leben an einigen Stellen aus den Fugen zu geraten. Zum einen hatte Komatsu ihn beinahe mit Gewalt in seinen riskanten Plan hineingezogen. Dann hatte die sch?ne junge Frau ihn auf eine pers?nliche und wundersame Weise in seinem Innersten berührt. Seine Arbeit an ?Die Puppe aus Luft? schien einen Wandel in ihm hervorgerufen zu haben, durch den er nun getrieben wurde, mit nie zuvor gekanntem Ehrgeiz einen eigenen Roman zu schreiben. Dies war natürlich ein Wandel zum Besseren. Praktisch jedoch war damit sein bisheriger selbstgenügsamer Lebensstil einschneidenden Ver?nderungen unterworfen.

Jedenfalls war morgen Freitag. Seine Freundin würde kommen. Bis dahin musste er Fukaeri aus dem Haus haben.

Gegen zwei Uhr morgens stand Fukaeri pl?tzlich auf. Sie ?ffnete die Schlafzimmertür und kam im Pyjama in die Küche. Sie trank ein gro?es Glas Leitungswasser und setzte sich, w?hrend sie sich die Augen rieb, Tengo gegenüber an den Küchentisch.

?St?re ich?, fragte sie wie üblich ohne fragende Intonation.

?Nein, du st?rst nicht.?

?Was schreiben Sie da.?

Tengo   klappte       seinen Block    zu   und       legte     den

Kugelschreiber auf den Tisch.

?Nichts Besonderes?, sagte Tengo. ?Ich wollte sowieso allm?hlich Schluss machen.?

?Kann ich ein bisschen bei Ihnen sitzen?, fragte Fukaeri.

?Aber sicher. Ich trinke einen Schluck Wein. M?chtest du auch??

Sie schüttelte den Kopf. Nein, danke, hie? das. ?Ich m?chte eine Weile aufbleiben.?

?In Ordnung. Ich bin auch noch nicht müde.?

Tengos Pyjama war Fukaeri viel zu gro?, und sie hatte ?rmel und Hosenbeine weit hochgekrempelt. Wenn sie sich nach vorn beugte, konnte er den Ansatz ihrer Brüste sehen. Beim Anblick von Fukaeri in seinem Schlafanzug fiel Tengo das Atmen seltsam schwer. Er ?ffnete den Kühlschrank und goss sich den Rest Wein ins Glas, der noch in der Flasche war.

?Hast du keinen Hunger??, fragte Tengo. Auf dem Weg zu seiner Wohnung waren die beiden in ein kleines Restaurant am Bahnhof Koenji eingekehrt und hatten Spaghetti gegessen. Aber die Portionen waren nicht gro? gewesen, au?erdem war seither einige Zeit vergangen. ?Ich k?nnte dir ein Sandwich oder eine andere Kleinigkeit machen.?

?Nein. Ich würde lieber lesen, was Sie geschrieben haben.?

?Jetzt gleich??

?Ja.?

Tengo nahm den Kugelschreiber und zwirbelte ihn zwischen den Fingern. Er wirkte sehr klein in seiner gro?en Hand. ?Ich zeige mein Manuskript niemandem, bevor es fertig ist. Das bringt Unglück.?

?Unglück.?

?Ein pers?nlicher Aberglaube.?

Fukaeri sah ihn einen Moment lang an und raffte den Schlafanzug am Kragen zusammen. ?Dann lesen Sie mir etwas anderes vor.?

?Kannst du dann besser einschlafen??

?Ja.?

?Professor Ebisuno liest dir wohl oft vor??

?Der Sensei bleibt immer bis morgens auf.?

?Hat     er   dir auch    die        Geschichte        von       den

Heike vorgelesen??

Fukaeri schüttelte den Kopf. ?Die habe ich auf Band geh?rt.?

?Und alles behalten. Aber das müssen ja viele Kassetten sein, oder??

Fukaeri zeigte mit beiden H?nden die Menge, die die Kassetten umfassten. ?Sehr viele.?

?Welchen Abschnitt hast du auf der Pressekonferenz zitiert??

?Die Flucht des Hogan aus der Hauptstadt.?

?Die Taira sind geschlagen, aber bei den siegreichen

Minamoto bricht eine Fehde aus und Yoshitsune muss, von

Yoritomo vertrieben, die Hauptstadt verlassen.?

?Ja.?

?Welche Stellen kannst du noch auswendig??

?Sagen Sie, was Sie h?ren m?chten.?

Tengo versuchte sich an eine der zahlreichen Episoden der langen Geschichte von den Heike zu erinnern. ?Die Seeschlacht von Dan-no-ura?, sagte er aufs Geratewohl.

Schon hatten die Krieger der Genji die Schiffe der Heike geentert. 

Seeleute und Ruderer, von Pfeilen durchbohrt und

Schwertern erschlagen,  vermochten das Schiff nicht zu lenken, weil sie unten im Schiffsbauch lagen. 

Tomomori, Neuer Ratsherr der Mitte, stieg in ein Boot und betrat des Kaisers Schiff. 

?Auf dieser Welt scheint nun das Ende nah. Werft sogleich ins Meer, was das Auge beleidigen mag?, rief er. Er eilte von hier nach da, fegte, wischte den Schmutz fort und reinigte das Schiff mit eigener Hand. 

Als die Damen fragten: ?Herr Mittlerer Rat, sagt an, wie steht es um die Schlacht??, rief er und lachte rau: ?Die Damen werden die seltene Gelegenheit haben, die

Bekanntschaft einiger M?nner aus dem Osten zu machen.? 

?Wie k?nnt Ihr in einem Augenblick wie diesem Euren Spott mit uns treiben!?, riefen die Damen. 

Eine Nonne im zweiten Rang hatte l?ngst ihren

Entschluss gefasst. Sie legte sich ihre beiden tiefgrauen

Untergew?nder über den Kopf, raffte ihren Rock aus Glanzseide zu beiden Seiten, klemmte sich die Gebetskette unter den Arm, gürtete das kostbare heilige Schwert und hob den kleinen Kaiser in ihre Arme. 

?Bin ich auch nur ein Weib, so werde ich dennoch nicht in die H?nde der Feinde fallen. Ich verlasse mit unserer Hoheit diese Welt. Ihr, deren Herzen ihm treu ergeben sind, eilt, mir zu folgen?, rief sie und lief an den Rand des Schiffes. 

Der Kaiser war acht Jahre alt,  schien reifer doch als seine Jahre.  Strahlend sch?n sein Antlitz,  sein langes schwarzes Haar str?mte ihm den Rücken hinab. 

Verwirrt fragte der junge Kaiser: 

?Wohin bringt Ihr mich, Gro?mutter?? 

Mit Mühe die Tr?nen zurückhaltend, wandte sie sich ihm zu und sprach: 

?Ihr müsst es verstehen. 

Kaiser wurdet Ihr, denn Ihr habt in Eurem früheren Leben  die Zehn Gebote der Güte befolgt,  doch nun rei?t ein übles Karma Euch mit sich,  und Euer Glück ist bereits aufgebraucht.  Wendet Euch gen Osten  und nehmt Abschied vom Gro?en Schrein in Ise,  sodann wendet Euch gen Westen und verneigt Euch  und sprecht den Namen von Amida-Buddha,  sodass er Euch in sein Reines Land im Westen geleite.  Diese Erde ist voll von Leid, 

ich bringe Euch in ein glückliches Land, das man das

Paradies nennt?,  so sprach sie weinend. 

Der junge Kaiser trug das taubenblaue Gewand und die Frisur eines Knaben. 

Die Augen voll Tr?nen legte er die sch?nen kleinen

H?nde zusammen,  kniete sich zuerst nach Osten  und nahm Abschied vom Gro?en Schrein in Ise.  Sodann wandte er sich nach Westen  und rief den Namen Amidas an. 

Die Nonne zweiten Ranges hob ihn auf.  ?Auch unter den Wellen liegt eine Hauptstadt?,  tr?stete sie ihn und sprang mit ihm in die Tiefe. 

Als Tengo Fukaeri mit geschlossenen Augen zuh?rte, hatte er das Gefühl, dem Vortrag eines blinden Balladens?ngers zu lauschen. Es wurde ihm wieder bewusst, dass es sich bei der Geschichte von den Heike um ein ursprünglich mündlich überliefertes Epos handelte. Fukaeri hatte eigentlich eine sehr monotone Art zu sprechen, ohne wahrnehmbaren Akzent oder Intonation, aber als sie zu rezitieren begann, entwickelte ihre Stimme eine erstaunliche Kraft und Klangfülle. Es war beinahe, als habe etwas von ihr Besitz ergriffen und beseele sie. Sie erweckte die Ereignisse der gro?en Seeschlacht, die 1185 in der Stra?e von Kanmon stattgefunden hatte, zu neuem Leben. Die Niederlage der Taira – oder Heishi, wie sie auch genannt wurden – stand bereits fest, und Tokiko, die Gemahlin des Clanoberhaupts Kiyomori, sprang mit dem kleinen Kaiser Antoku ins Meer. Die Hofdamen, die ebenfalls nicht den Kriegern aus dem Osten des Landes in die H?nde fallen wollten, folgten ihr. Tomomori, die Nonne im zweiten Rang, bezwang ihren Schmerz und ermutigte die adligen Damen mit neckenden Worten zum Freitod. Falls sie den Tod scheuten, würden sie noch im Leben einen Vorgeschmack auf die H?lle bekommen. Besser sei es, hier auf der Stelle ihr Leben zu beenden.

?Soll ich weitermachen?, fragte Fukaeri.

?Nein, das genügt. Danke sch?n?, sagte Tengo, noch immer fast sprachlos vor Staunen.

Kein Wunder, dass den Journalisten die Worte gefehlt hatten. ?Aber wie konntest du dir so etwas in voller L?nge merken??

?Ich habe die Kassetten immer wieder geh?rt.?

?Ein normaler Mensch k?nnte das nicht alles auswendig, auch wenn er es mehrmals geh?rt h?tte?, sagte Tengo.

Pl?tzlich kam ihm ein Gedanke. Hatte diese junge Frau zum Ausgleich für ihre Legasthenie vielleicht eine überdurchschnittliche F?higkeit entwickelt, sich zu merken, was sie h?rte? Wie Kinder mit Savant-Syndrom gewaltige Mengen visueller Informationen in kürzester Zeit in ihrem Ged?chtnis zu speichern vermochten?

?Ich m?chte ein Buch lesen?, sagte Fukaeri.

?Was würde dir denn gefallen??

?Haben Sie das Buch, von dem der Sensei neulich gesprochen hat?, fragte Fukaeri. ?Das, in dem der Gro?e

Bruder vorkommt.?

?1984? Nein, das habe ich nicht hier.?

?Wie geht die Geschichte??

Tengo versuchte sich an die Handlung zu erinnern. ?Ich habe es vor langer Zeit mal in der Schulbibliothek gelesen, aber ich bekomme es nicht mehr genau zusammen.

Jedenfalls ist es schon im Jahre 1949 erschienen, als 1984 noch in ferner Zukunft lag.?

?Unser Jahr.?

?Ja,      genau,        auch    die        Zukunft wird      irgendwann

Wirklichkeit. Und dann ist sie auch schon gleich wieder Vergangenheit. George Orwell hat in seinem Roman die zukünftige Gesellschaft als totalit?r und düster geschildert. Sie wird von einem Dikator, dem Gro?en Bruder, beherrscht. Jegliche Informationen werden kontrolliert, sogar die Geschichte wird unentwegt umgeschrieben. Der Held arbeitet in einem Ministerium, und seine Aufgabe in dieser Beh?rde besteht darin, Texte umzuschreiben. Sobald eine neue Geschichte geschaffen ist, wird die alte v?llig gel?scht. Au?erdem wird die Sprache ver?ndert, und auch die Bedeutung bestehender Worte wird ge?ndert. Und weil die Geschichte st?ndig umgeschrieben wird, wei? schlie?lich niemand mehr, was wirklich geschehen ist. Auch Freund und Feind sind nicht mehr zu unterscheiden. Das ist ungef?hr die Handlung.? 

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