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解放军文职招聘考试Hast du Zeit??

来源: 2017-10-04 21:42

 Hast du Zeit??

?Klar?, sagte Tamaru. Sein Ausdruck ver?nderte sich nicht. ?Zeit totzuschlagen ist ein Teil meiner Arbeit.? Er setzte sich auf einen der Gartenstühle, die direkt vor dem Eingang standen. Aomame lie? sich auf dem Stuhl daneben nieder. Das Vordach hielt die Sonne ab, und die beiden sa?en im Schatten. Es war angenehm kühl und duftete nach jungem Gras.

?Wie im Hochsommer?, sagte Tamaru.

?Die Zikaden zirpen schon?, sagte Aomame.

?In diesem Jahr scheinen sie früher loszulegen als sonst. Bald wird es hier so laut sein, dass einem die Ohren wehtun. Ich habe einmal in einer Ortschaft in der N?he der Niagaraf?lle übernachtet, da war es genauso laut. Unentwegter L?rm, von morgens bis abends. Ein Dr?hnen wie von einer Million gro?er und kleiner Zikaden.?

?Du warst mal an den Niagaraf?llen??

Tamaru nickte. ?Ich kann dir sagen – der langweiligste Ort der Welt. Ich war drei Tage lang allein dort. Es gab nichts zu tun, au?er dem Rauschen der Wasserf?lle zuzuh?ren. Und das war so laut, dass man nicht mal ein Buch lesen konnte.?

?Was hast du denn allein drei Tage lang an den Niagaraf?llen gemacht??

Darauf gab Tamaru keine Antwort. Er schüttelte nur kurz den Kopf.

Schweigend lauschten Tamaru und Aomame eine Weile dem Zirpen der Zikaden.

?Ich habe eine Bitte?, sagte Aomame.

Tamaru horchte auf. Aomame war nicht der Typ, der um etwas bat.

?Es ist keine gew?hnliche Bitte?, sagte sie. ?Ich hoffe, du nimmst sie mir nicht übel.?

?Ich wei? nicht, ob ich sie erfüllen kann oder nicht. Lass mal h?ren. Egal was es ist, schon aus H?flichkeit würde ich einer Dame ihre Bitte niemals übelnehmen.?

?Ich brauche eine Pistole?, sagte Aomame in gesch?ftsm??igem Ton. ?Sie muss in eine Handtasche passen. Sie sollte einen geringen Rücksto? haben, aber eine verh?ltnism??ig gro?e Durchschlagskraft; eine, auf deren Effizienz ich mich verlassen kann. Kein Nachbau und keine philippinische Kopie. Wenn ich sie benutzte, wird es nur einmal sein. Das hei?t, ein Magazin mit Munition wird ausreichen.?

W?hrend der nun folgenden Stille lie? Tamaru Aomame nicht aus den Augen. Sein Blick wich um keinen Millimeter von ihr ab.

Er sprach langsam und mit Nachdruck. ?Den Bürgern unseres Landes ist der Besitz von Schusswaffen gesetzlich verboten. Das ist dir bekannt, ja??

?Natürlich.?

?Ich sage es nur zur Sicherheit. Bisher bin ich noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten?, sagte Tamaru. ?Mit anderen Worten, ich bin nicht vorbestraft. M?glicherweise haben die Ordnungskr?fte ein paar Dinge übersehen. Das will ich gar nicht leugnen. Aber laut Aktenlage bin ich ein unbescholtener Bürger. Blütenwei?e Weste, ehrlich und sauber, kein Makel. Ich bin zwar schwul, aber das ist nicht gegen das Gesetz. Ich zahle ordnungsgem?? meine Steuern und gehe sogar w?hlen. Auch wenn die Kandidaten, für die ich stimme, die Wahl nie gewinnen. S?mtliche Strafzettel für falsches Parken habe ich pünktlich bezahlt. In zehn Jahren habe ich nicht ein einziges Mal gegen

Geschwindigkeitsbeschr?nkungen    versto?en.   Ich bin

Mitglied der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Meine Rundfunkgebühren überweise ich ordnungsgem?? und besitze au?erdem Kreditkarten von American Express und Master-Card. Augenblicklich habe ich nicht die Absicht, aber wenn ich wollte, k?nnte ich einen Eigenheimkredit mit drei?igj?hriger Laufzeit bekommen. Ich sch?tze mich glücklich, mich in einer so günstigen Lage zu befinden. Und diesen Biedermann, diese Stütze der Gesellschaft, bittest du, dir eine Waffe zu besorgen. Ist dir das klar??

?Deshalb habe ich ja auch gesagt, du sollst es mir nicht übelnehmen.?

?Ja, hab ich geh?rt.?

?Tut mir wirklich leid, aber au?er dir f?llt mir niemand ein, den ich fragen k?nnte.?

Tamaru gab ein leises Ger?usch von sich. Es klang, als würde er einen Seufzer unterdrücken. ?Wenn ich zuf?llig in der Lage sein sollte, deinem Wunsch zu entsprechen, würde ich aber vorher einmal vernünftig nachdenken und dich als Erstes fragen, wen in aller Welt du zu erschie?en beabsichtigst.?

Aomame deutete mit ihrem Zeigefinger an ihre Schl?fe. ?Mich vielleicht.?

Tamaru starrte eine Weile ausdruckslos auf ihren Finger. ?Als N?chstes würde ich nach dem Grund fragen.?

?Weil ich nicht geschnappt werden will. Vor dem Tod habe ich keine Angst. Ins Gef?ngnis zu gehen w?re ziemlich ?rgerlich, aber auch das k?nnte ich ertragen. Nur von irgendwelchen bl?den Typen eingefangen und gefoltert zu werden w?re richtig unangenehm. Ich will ja auch keine

Namen preisgeben. Du verstehst, was ich meine??

?Ich glaube schon.?

?Ich habe nicht vor, jemanden zu erschie?en oder eine Bank auszurauben. Deshalb brauche ich auch keine schwere Halbautomatik mit zwanzig Schuss. Eine handliche Pistole mit geringem Rücksto? genügt.?

?Gift w?re eine Alternative. Das ist praktischer, als eine Waffe in der Hand halten zu müssen.?

?Es dauert aber, bis man das Gift herausgeholt und geschluckt hat. W?hrend man sich die Kapsel in den Mund steckt und zerbei?t, ist man handlungsunf?hig. Aber mit einer Waffe in der Hand kann man einen Gegner in Schach halten, w?hrend man die Sache erledigt.?

Tamaru überlegte kurz. Er zog die rechte Augenbraue hoch.

?Ich würde dich h?chst ungern missen. Ich mag dich relativ gern. Also pers?nlich.?

Aomame musste l?cheln. ?Das hei?t, für einen weiblichen Menschen??

Tamaru ?nderte seinen Ausdruck nicht. ?Mann, Frau oder Hund; viele sind es nicht, die ich mag.? ?Verstehe?, sagte Aomame.

?Allerdings ist es meine allerh?chste Priorit?t, die Sicherheit und die k?rperliche Unversehrtheit von Madame zu gew?hrleisten. Und ich bin, wie soll ich sagen, so etwas wie ein Profi.?

?Selbstverst?ndlich.?

?Aber ich will sehen, was ich in diesem Rahmen für dich tun kann. Keine Garantie. Aber m?glicherweise habe ich einen Bekannten, der dein Anliegen erfüllen kann. Allerdings bleibt das eine extrem heikle Angelegenheit. Das ist etwas anderes, als in einem Versandhaus eine Heizdecke zu bestellen. Es wird etwa eine Woche dauern, bis ich dir Bescheid geben kann.?

?Kein Problem?, sagte Aomame.

Tamaru kniff die Augen zusammen und blickte hinauf in die B?ume, wo die Zikaden zirpten. ?Ich wünsche dir, dass alles gutgeht. Und ich werde mein M?glichstes tun.?

?Danke. Diese Mission wird wahrscheinlich meine letzte sein. Vielleicht werden wir uns danach nie wiedersehen.?

Tamaru breitete die Arme aus, seine Handfl?chen zeigten nach oben. Wie ein Mensch, der mitten in der Wüste steht und darauf wartet, dass es anf?ngt zu regnen. Aber er sagte nichts. Seine Handfl?chen waren gro? und dick gepolstert. An einigen Stellen waren sie vernarbt. Sie erinnerten weniger an K?rperteile als an die Schaufeln einer schweren Maschine.

?Ich nehme nicht gern Abschied?, sagte Tamaru. ?Ich hatte nicht mal Gelegenheit, mich von meinen Eltern zu verabschieden.? 

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