解放军文职招聘考试Der Kater als Vegetarier und die Maus
Aomame
Der Kater als Vegetarier und die Maus
Nachdem Aomame begriffen hatte, dass Ayumi tot war, fand in ihr ein Prozess der Anpassung statt. Zuerst kamen die Tr?nen. Sie schlug die H?nde vors Gesicht und weinte lautlos, mit leicht bebenden Schultern. Offenbar wollte sie nicht, dass irgendjemand auf der Welt etwas davon bemerkte.
Die Vorh?nge vor dem Fenster waren dicht zugezogen; dennoch konnte man nie wissen, ob nicht doch von irgendwoher jemand zusah. Die Zeitung auf dem Küchentisch vor sich ausgebreitet, weinte Aomame die ganze Nacht. Sie weinte lautlos, bis auf gelegentliche Schluchzer, die sich einfach nicht unterdrücken lie?en. Tr?nen liefen über ihre H?nde und tropften auf die Zeitung.
Aomame war an sich kein Mensch, der leicht in Tr?nen ausbrach. Eher packte sie die Wut. Auf andere oder auf sich selbst. Daher weinte sie nur selten. Doch jetzt, wo der Damm einmal gebrochen war, gab es kein Halten mehr. Seit Tamaki Otsukas Selbstmord hatte sie nicht mehr so lange geweint. Wie viele Jahre war das jetzt her? Sie wusste es nicht mehr. Jedenfalls sehr viele. Damals hatte Aomame unaufh?rlich geweint. Tagelang. Ohne ein Wort zu sprechen, ohne aus dem Haus zu gehen. Mitunter hatte sie etwas getrunken, um die Feuchtigkeit nachzufüllen, die sie durch die Tr?nen verloren hatte, oder war in einen kurzen ohnmachts?hnlichen Schlaf gefallen. Die ganze übrige Zeit waren ihre Tr?nen unabl?ssig geflossen.
Ayumi war nicht mehr auf der Welt. Sie war jetzt eine kalte Leiche und wurde vielleicht gerade von der Gerichtsmedizin obduziert. Nach der Obduktion würde man sie wieder zusammenn?hen und nach einer schlichten Trauerfeier ins Krematorium bringen und verbrennen. Sie würde als Rauch in den Himmel steigen und sich mit den Wolken vermischen. Irgendwann würde sie mit dem Regen zur Erde fallen und irgendwo das Gras wachsen lassen. Namenloses, nichtssagendes Gras. Nie mehr würde Aomame sie lebend zu Gesicht bekommen. Für sie war das eine v?llig absurde Vorstellung, die sie als widernatürlich und schrecklich ungerecht empfand.
Seit es Tamaki Otsuka nicht mehr gab, war Ayumi die Einzige gewesen, für die Aomame so etwas wie freundschaftliche Gefühle gehegt hatte. Leider waren dieser Freundschaft enge Grenzen gesetzt gewesen. Ayumi war
Polizistin und Aomame Serienm?rderin. Auch wenn sie aus
Gewissensgründen und überzeugung mordete, eine
M?rderin blieb eine M?rderin. Vor dem Gesetz war Aomame ohne jeden Zweifel eine Verbrecherin. Sie geh?rte auf die Seite der Gejagten und Ayumi auf die der J?ger.
Deshalb hatte Aomame, obwohl die junge Polizistin sich eine innigere Beziehung gewünscht h?tte, sehr verschlossen auf ihre Ann?herungsversuche reagiert. Sich auf eine engere Freundschaft mit Ayumi einzulassen w?re zu gef?hrlich gewesen. H?tte sie Ayumi einen Platz in ihrem Alltag einger?umt, w?ren unweigerlich alle m?glichen
Widersprüche und Ungereimtheiten zutage getreten. Nein, Aomame, die im Grunde ihres Herzens ein sehr ehrlicher und direkter Mensch war, konnte keine aufrichtige zwischenmenschliche Beziehung pflegen, in der sie Geheimnisse vor dem anderen haben oder ihn in wichtigen Dingen belügen musste. Eine solche Situation h?tte sie verunsichert, und das konnte sie nicht brauchen.
Ayumi musste zumindest etwas davon geahnt haben.
Musste gespürt haben, dass Aomame ein pers?nliches Geheimnis hatte, das sie auf keinen Fall preisgeben konnte, und dass sie daher bewusst Distanz wahrte. Ayumi verfügte über eine hervorragende Intuition. Hinter ihrem lockeren, freizügigen Auftreten, das ohnehin zur H?lfte gespielt war, verbarg sich ein empfindsamer, leicht verletzlicher Charakter. Aomame wusste das. Vielleicht hatte Ayumi sich durch ihre abweisende Haltung gekr?nkt und zurückgewiesen gefühlt. Bei diesem Gedanken hatte Aomame das Gefühl, ihr Herz werde von einem Nagel durchbohrt.
Weil Aomame sich so verhalten hatte, war Ayumi get?tet worden. Sie hatte in der Stadt irgendeinen Mann kennengelernt. Sie hatten getrunken und waren in ein Hotel gegangen. Hatten sich in einem dunklen Zimmer eingeschlossen und ein raffiniertes Sexspiel begonnen. Handschellen, Knebel, verbundene Augen. Aomame sah die Szene vor sich. Der Mann zog den Gürtel des Bademantels immer enger um den Hals der Frau, der Anblick ihrer Panik steigerte seine Erregung, bis er schlie?lich ejakulierte. Doch er hatte den Gürtel zu stark zugezogen und den Moment verpasst, an dem er h?tte loslassen müssen.
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