解放军文职招聘考试Dieser junge Mann
Dieser junge Mann also reiste allein, sein einziges Gep?ckstück war eine Aktentasche. Ein bestimmtes Ziel hatte er nicht. Er stieg einfach in einen Zug, und wenn es ihm irgendwo gefiel, stieg er aus. Er nahm sich eine Unterkunft, besichtigte die Orte, blieb, solange er wollte, und wenn er genug hatte, stieg er wieder in den Zug. Jeden Urlaub verbrachte er auf diese Weise.
Eines Tages sah er durch sein Zugfenster einen sch?nen Fluss, der sich durch sanfte grüne Hügel schl?ngelte, zu deren Fü?en eine kleine, beschaulich wirkende Stadt lag, in die eine alte Steinbrücke hineinführte. Der Anblick verlockte ihn sehr. Bestimmt konnte man hier guten Flussfisch essen. Als der Zug hielt, nahm der junge Mann seine Tasche und stieg als Einziger aus. Kaum war er drau?en, fuhr der Zug auch schon weiter.
Es gab keine Bahnbeamten. Offenbar war es eine sehr ruhige Station. Der junge Mann überquerte die Steinbrücke und ging in die Stadt. Dort war es mucksm?uschenstill. Keine Menschenseele zu sehen. Alle Gesch?fte waren geschlossen, auch im Rathaus war niemand. Nicht einmal der Empfang des einzigen Hotels war besetzt. Auch auf sein L?uten erschien niemand. Der Ort schien menschenleer zu sein. Oder vielleicht hielten s?mtliche Bewohner Mittagsschlaf? Aber es war erst halb elf am Vormittag. Viel zu früh. Oder vielleicht hatten die Menschen aus irgendeinem Grund die Stadt verlassen. Jedenfalls würde vor dem n?chsten Morgen kein Zug kommen, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Nacht hier zu verbringen. Der junge Mann vertrieb sich die Zeit, indem er ziellos umherschlenderte.
In Wahrheit jedoch war er in die Stadt der Katzen gelangt. Als die Sonne unterging, str?mten sie über die Steinbrücke herein. Alle m?glichen Arten mit allen m?glichen Zeichnungen. Sie waren viel gr??er als gew?hnliche Katzen, aber es handelte sich eindeutig um Katzen. Bei ihrem Anblick erschrak der junge Mann so sehr, dass er hastig auf den Glockenturm in der Mitte der Stadt kletterte und sich dort versteckte. Die Katzen ?ffneten, wie sie es offenbar gewohnt waren, ihre Gesch?fte oder begaben sich auf ihre Pl?tze im Rathaus und nahmen ihre jeweilige Arbeit auf. Einige Zeit sp?ter str?mte abermals eine gro?e Zahl von Katzen über die Brücke in die Stadt. Sie machten Eink?ufe in den Gesch?ften, erledigten amtliche Formalit?ten im Rathaus und speisten im Hotelrestaurant. Sogar Bier tranken sie in einer Kneipe.
Einige der angeheiterten Zecher sangen, eine Katze spielte Akkordeon, und andere tanzten dazu. Katzen brauchen kaum Licht, denn sie k?nnen im Dunkeln sehen. Aber da in dieser Nacht der Vollmond die Stadt bis in jeden Winkel erhellte, konnte der junge Mann von seinem Glockenturm aus alles genauestens beobachten. Als die Morgend?mmerung kam, schlossen die Katzen die Gesch?fte, beendeten ihre Eink?ufe und Erledigungen und machten sich eine nach der anderen über die Brücke auf den Heimweg.
Als bei Tagesanbruch alle Katzen verschwunden waren, stieg der junge Mann vom Glockenturm in die leere Stadt herunter, legte sich in ein Hotelbett und schlief sich gründlich aus. Seinen Hunger stillte er mit einem Fischgericht und Brot, von dem in der Hotelküche etwas übrig geblieben war. Sobald die Dunkelheit einsetzte, versteckte er sich abermals auf dem Glockenturm und beobachtete das Treiben der Katzen, bis der Morgen graute. Vormittags und nachmittags hielt jeweils ein Zug aus beiden Richtungen am Bahnhof. Mit dem Vormittagszug h?tte er weiterfahren k?nnen, der Zug am Nachmittag h?tte ihn dorthin zurückgebracht, wo er herkam. Bisher war an dem Bahnhof weder jemand aus- noch eingestiegen. Dennoch hielten die Züge getreulich an und fuhren erst nach einer Minute weiter. Er h?tte also, wenn er gewollt h?tte, in einen Zug steigen und die unheimliche Stadt der Katzen verlassen k?nnten. Aber er tat es nicht. Er war jung und voller Neugier. Ehrgeizig und abenteuerlustig. Er wollte das seltsame Spiel in der Katzenstadt zu gern noch einmal sehen. Wollte unbedingt erfahren, seit wann und wieso es diese Katzenstadt gab, wie sie funktionierte und was die Katzen eigentlich dort taten. Bestimmt hatte sie noch keiner vor ihm gesehen.
In seiner dritten Nacht entstand pl?tzlich Unruhe auf dem Marktplatz unter dem Glockenturm. ?Was ist denn das? Riecht es hier nicht nach Mensch??, rief eine der Katzen. ?Jetzt wo du es sagst, mir ist schon seit Tagen so ein komischer Geruch aufgefallen?, pflichtete eine andere ihr schnuppernd bei. ?Mir auch?, best?tigte eine dritte. ?Aber das ist doch unm?glich, hier kommen doch keine Menschen her?, sagte wieder eine andere. ?Ja, stimmt, die k?nnen ja gar nicht in unsere Stadt.? ?Trotzdem riecht es hier nach Mensch.?
Nun fanden die Katzen sich zu mehreren Gruppen zusammen und durchsuchten beinahe wie eine Bürgerwehr die ganze Stadt bis in den letzten Winkel. Katzen haben, wenn es darauf ankommt, einen ausgezeichneten Geruchssinn. Es dauerte nicht lange, bis sie entdeckten, dass der verd?chtige Geruch aus dem Glockenturm kam. Der junge Mann h?rte, wie sie sacht auf leisen, weichen Pfoten die Treppe hinaufgehuscht kamen. Jetzt geht es mir an den Kragen, dachte er. Der Menschengeruch schien die Katzen zu reizen und in gro?e Wut zu versetzen. Sie hatten gro?e, scharfe Krallen und spitze wei?e Z?hne. Und sie wollten keine Menschen in ihrer Stadt. Was würden sie mit ihm machen, wenn sie ihn entdeckten? Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand, der das Geheimnis kannte, die Stadt unbehelligt verlassen durfte.
Drei der Katzen kamen in den Glockenturm hinauf und schnupperten überall herum. ?Komisch?, sagte eine, und ihre Schnurrbarthaare zitterten. ?Der Geruch ist da, aber kein Mensch.?
?Das ist allerdings merkwürdig?, sagte die zweite.
?Jedenfalls ist hier niemand. Kommt, wir suchen woanders.?
?Es ist unbegreiflich.? Sie schüttelten verwundert die K?pfe und machten sich davon. Der junge Mann h?rte, wie die Katzen auf leisen Pfoten die Treppe hinuntersprangen und ihre Ger?usche schlie?lich in der Dunkelheit verstummten. Er war furchtbar erleichtert, konnte sich aber nicht erkl?ren, warum die Katzen ihn nicht gefunden hatten. Sie waren in der engen Turmkammer buchst?blich mit den Nasen auf ihn gesto?en. Eigentlich h?tten sie ihn gar nicht übersehen k?nnen. Wie sonderbar. Auf alle F?lle wollte er, sobald es Morgen würde, zum Bahnhof gehen und mit dem Vormittagszug die Stadt verlassen. Zu bleiben w?re viel zu gef?hrlich gewesen. Solches Glück würde er nicht immer haben.
Doch am n?chsten Vormittag raste der Zug, statt zu halten, vor den Augen des jungen Mannes am Bahnhof vorbei, ohne seine Fahrt auch nur zu verlangsamen. Beim Nachmittagszug war es das Gleiche. Der junge Mann konnte ganz deutlich den Zugführer auf seinem Sitz und die Gesichter der Fahrg?ste in den Fenstern erkennen. Doch der Zug machte keine Anstalten, stehenzubleiben.
Niemand schien den Bahnhof und erst recht nicht den
Wartenden wahrzunehmen. Als der letzte Anh?nger des Nachmittagszugs au?er Sichtweite war, senkte sich eine beispiellose Stille über die Umgebung. Die Sonne ging unter. Es war die Zeit, in der die Katzen kamen. Der junge Mann wusste, dass er verloren war. Endlich begriff er, dass er gar nicht in der Stadt der Katzen war. Er war an dem Ort, an dem er sich verlieren sollte. Der Ort war nicht von dieser Welt, er existierte nur für ihn. Und nie mehr würde an dem Bahnhof ein Zug halten, um ihn in seine ursprüngliche Welt zurückzubringen.
Tengo las die Geschichte zweimal. Der Satz von dem Ort, an dem er sich verlieren sollte, hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er klappte das Buch zu und blickte unverwandt auf die vor dem Fenster vorüberziehende h?ssliche Industrielandschaft an der Küste. Die Flammen aus den ?lraffinerien, gewaltige Gastanker, dicke Schornsteine, die in die H?he ragten wie Langstreckenraketen. Die Schlangen von schweren Trucks und Tanklastwagen auf der Stra?e. Die Szenerie war weit entfernt von der idyllischen
Landschaft, in der die Stadt der Katzen lag. Der Küstenstreifen war wie ein omin?ses anderweltliches Reich, das das Leben in der gro?en Metropole aufrechterhielt.
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