解放军文职招聘考试Tengo schloss
Tengo schloss die Augen und versuchte sich den Ort vorzustellen, an dem Kyoko Yasuda sich selbst verloren hatte und nun gefangen war. Auch dort hielt kein Zug. Es gab kein Telefon und auch keine Post. Am Tag herrschte v?llige Einsamkeit, und in der Dunkelheit der Nacht suchten die Katzen hartn?ckig nach ihr. Und das wiederholte sich endlos. Unversehens war Tengo auf seinem Sitz eingenickt. Er schlief nicht lange, aber tief, und als er erwachte, war er in Schwei? gebadet. Der Zug fuhr nun die hochsommerliche Minami-Boso-Küste entlang.
In Tateyama stieg er in einen Bummelzug um, und als er in Chikura ausstieg, umfing ihn sogleich der vertraute Geruch nach Meer und Strand. Alle Menschen, denen er auf der Stra?e begegnete, schienen braungebrannt. Vom Bahnhof nahm er sich ein Taxi zum Sanatorium. An der Rezeption nannte er seinen Namen und den seines Vaters.
?Hatten Sie Ihren Besuch angekündigt??, fragte ihn die Krankenschwester etwas streng. Sie war eine kleine Frau in mittlerem Alter und trug eine Brille mit Goldrand. Ihr kurzes Haar war bereits von einigen wei?en Str?hnen durchzogen. Der Ring an ihrem kurzen Ringfinger wirkte, als habe sie ihn passend zu ihrer Brille gekauft. ?Tamura? stand auf ihrem Namensschild.
?Nein, die Idee ist mir erst heute Morgen gekommen, und ich habe mich spontan in den Zug gesetzt?, sagte Tengo aufrichtig.
Die Schwester musterte ihn mit einem leicht emp?rten Blick. ?Wenn man jemanden besuchen m?chte, sollte man sich vorher anmelden. Es gibt hier einen festen Tagesablauf, au?erdem haben die Patienten auch
Termine.?
?Entschuldigen Sie. Das habe ich nicht gewusst.?
?Wann haben Sie Ihren Vater das letzte Mal besucht??
?Vor zwei Jahren.?
?Vor zwei Jahren?, wiederholte die Schwester, w?hrend sie mit einem Kugelschreiber in der einen Hand die Besucherliste durchging. ?Das hei?t, Sie haben ihn seit zwei Jahren nicht gesehen?? ?Ja?, sagte Tengo.
?Nach unseren Unterlagen sind Sie Herrn Kawanas einziger Angeh?riger.?
?Das stimmt.?
Die Schwester legte die Liste auf die Theke und sah Tengo kurz ins Gesicht, sagte aber nichts mehr. In ihrem Blick lag kein Vorwurf. Sie vergewisserte sich nur. Tengo schien keine besondere Ausnahme zu sein.
?Ihr Vater ist gerade in einer Reha-Gruppe. Sie ist in etwa drei?ig Minuten zu Ende. Danach k?nnen Sie ihn sehen.?
?In welchem Zustand ist mein Vater??
?K?rperlich ist er gesund. Er hat keine besonderen Probleme. Mit dem anderen geht es auf und ab. Da gibt es immer solche und solche Tage?, sagte die Schwester, den Zeigefinger leicht an die Schl?fe gelegt. ?Da müssen Sie sich schon mit eigenen Augen überzeugen.?
Tengo bedankte sich. Er setzte sich auf ein Sofa in der
Lounge neben dem Eingang, das einen altertümlichen Geruch verstr?mte, und vertrieb sich die Zeit, indem er weiter in seinem Taschenbuch las. Mitunter wehte eine Brise den Geruch des Meeres zu ihm herüber, und die ?ste der Kiefern rauschten erfrischend. In ihnen lebten offenbar zahlreiche Zikaden, die, als wüssten sie um das nahende Ende des Sommers, noch einmal schrillten, so laut sie konnten. Es klang, als würden sie die Kürze der ihnen noch bleibenden Lebenszeit beklagen.
Nicht lange, und die bebrillte Schwester Tamura teilte Tengo mit, die Reha-Ma?nahme sei nun beendet, und er k?nne seinen Vater sehen.
?Ich bringe Sie auf sein Zimmer?, sagte sie. Tengo erhob sich. Als sie an einem gro?en Spiegel vorbeigingen, wurde ihm pl?tzlich klar, wie abgerissen er aussah. über seinem T-Shirt mit der Aufschrift ?Jeff Beck in Concert in Japan? trug er ein ausgeblichenes offenes Jeanshemd, dazu Chinos mit Pizzaflecken am Knie und abgewetzte khakifarbene Turnschuhe, die er schon l?nger nicht gewaschen hatte. Dazu die Baseballmütze. Wirklich nicht die passende
Aufmachung für einen Drei?igj?hrigen, der zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder seinen Vater besuchte. Nicht einmal an ein Mitbringsel hatte er gedacht. Mehr als das Taschenbuch hatte er nicht dabei. Kein Wunder, dass die Schwester ihn emp?rt angesehen hatte.
Auf dem Weg durch den Garten zu dem Geb?ude, in dem das Zimmer seines Vaters sich befand, erkl?rte ihm die Schwester, dass das Sanatorium in drei dem Schweregrad der Erkrankung entsprechende Trakte unterteilt war. Tengos Vater befinde sich gegenw?rtig im ?mittleren?
Haus. Am Anfang bez?gen die meisten Patienten das
Geb?ude für ?leichtere? F?lle, wechselten dann in das für ?mittlere? und schlie?lich in das für ?schwere?. Wie bei einer Tür, die sich nur nach einer Seite ?ffnete, bewegten sie sich stets nur in eine Richtung, ein Zurück gab es nie. Nach dem Haus für schwere F?lle gab es keine weitere Station, auf die man noch h?tte umziehen k?nnen. Au?er dem Krematorium – das sagte die Schwester natürlich nicht, doch es ging aus ihren Andeutungen hervor.
Sein Vater lebte in einem Zweibettzimmer, aber sein Zimmernachbar nahm gerade an einem Kurs teil und war nicht anwesend. Im Sanatorium wurde T?pfern, G?rtnern und Gymnastik angeboten. Man nannte das Reha-Kurse, obwohl keine Aussicht auf Genesung bestand. Ziel war es vor allem, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Oder schlicht und einfach die Zeit herumzubringen. Tengos Vater sa? auf einem Stuhl am offenen Fenster und schaute, die H?nde parallel auf die Knie gelegt, ins Freie. Auf einem Tisch in der N?he stand eine Topfpflanze mit vielen kleinen gelben Blüten. Der Fu?boden war aus einem weichen Material, damit die Kranken sich nicht verletzten, falls sie einmal stürzten. Es gab zwei einfache Holzbetten, zwei Schreibtische und eine Kommode für Kleidung und andere Habseligkeiten. Neben jedem Schreibtisch stand ein kleines Regal. Die Vorh?nge hatten sich in den Jahren, in denen sie der Sonne ausgesetzt waren, gelblich verf?rbt.
Tengo begriff nicht sofort, dass der alte Mann, der dort am Fenster sa?, sein Vater war. Er war um eine Kleidergr??e kleiner geworden. Nein, geschrumpft war wohl der bessere Ausdruck. Sein Haar war kurz und ganz wei?, wie ein reifbedeckter Rasen. Seine Wangen waren eingefallen, und seine tief in den H?hlen liegenden Augen wirkten viel gr??er als früher. Drei tiefe Kerben hatten sich in seine Stirn gegraben. Sein Kopf erschien asymmetrischer als früher, aber vielleicht fiel das wegen der kurzen Haare jetzt mehr auf. Die Augenbrauen waren lang und dicht. Auch aus seinen gro?en spitzen Ohren sprossen wei?e Haare. Die Ohren wirkten ebenfalls gr??er, wie die Flügel einer Fledermaus. Nur die Nase hatte ihre Form nicht ver?ndert. Im Gegensatz zu den Ohren war sie rund, etwas knollig und von r?tlich-schw?rzlichen Linien durchzogen. Die Mundwinkel hingen schlaff nach unten, und Speichel troff daraus hervor. Der Mund war leicht ge?ffnet, sodass man die unregelm??igen Z?hne sah. Die reglos am Fenster sitzende Gestalt seines Vaters erinnerte Tengo an ein sp?tes Selbstbildnis von van Gogh.
Der Mann warf, als Tengo das Zimmer betrat, nur einen kurzen Blick in seine Richtung und starrte dann weiter auf die Landschaft vor dem Fenster. Aus der Entfernung betrachtet, glich er eher einer Art Maus oder einem Eichh?rnchen. Er wirkte nicht gerade gepflegt, aber man sah, dass es sich durchaus um ein intelligentes Wesen handelte. Ohne jeden Zweifel war es sein Vater. Oder vielleicht sollte er sagen, das, was von ihm übrig war.
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