解放军文职招聘考试Ein Angebot wird abgelehnt
Tengo
Ein Angebot wird abgelehnt
Kurz vor sechs verabschiedete sich Tengo von seinem Vater. Bis das Taxi kam, sa?en die beiden einander gegenüber am Fenster und sprachen kein Wort. Tengo blieb stumm in seine eigenen Gedanken versunken, w?hrend sein Vater mürrisch auf die Landschaft vor dem Fenster starrte. Der Tag ging bereits zur Neige, und in das helle Blau des Himmels mischte sich ein dunklerer Ton.
Tengo h?tte ihn gern noch viel mehr gefragt. Aber er würde ja doch keine Antwort bekommen. Da genügte ein Blick auf die fest aufeinandergepressten Lippen seines Vaters. Er schien entschlossen, nichts weiter zu sagen.
Deshalb hatte Tengo auch nichts mehr gefragt. Er würde es sowieso nicht verstehen, mit oder ohne Erkl?rung. Wie sein Vater gesagt hatte.
Als seine Abfahrt n?her rückte, wandte Tengo sich noch einmal an seinen Vater. ?Du hast mir heute einiges erz?hlt. Nicht alles habe ich ganz verstanden, aber ich denke, du warst ehrlich zu mir.?
Tengo sah seinem Vater ins Gesicht. Aber dessen Miene blieb unver?ndert.
?Es gibt noch vieles, das ich dich fragen m?chte, aber mir ist auch klar, dass ich dir damit vielleicht wehtun würde. Also werde ich meine Schlüsse aus dem ziehen, was du mir gesagt hast. Ich vermute, dass du gar nicht mein leiblicher Vater bist. Auch wenn ich die genaueren Umst?nde nicht kenne, kann ich es mir nicht anders vorstellen. Sollte ich mich irren, sag es mir bitte.?
Der Vater gab keine Antwort.
Tengo fuhr fort. ?Würde meine Vermutung zutreffen, w?re ich beruhigt. Nicht, weil ich dich nicht mag. Ich habe ja schon gesagt, dass ich dich jetzt nicht mehr hassen muss. Du hast, obwohl wir vielleicht keine Blutsverwandten sind, für mich gesorgt, als w?re ich dein eigener Sohn. Dafür muss ich dir dankbar sein. Leider sind wir als Vater und Sohn nicht gut miteinander ausgekommen, aber das ist ein anderes Problem.?
Der Vater starrte noch immer wortlos auf die Landschaft. Wie ein Wachposten, der das Signalfeuer eines wilden Stammes auf einem fernen Hügel nicht aus den Augen l?sst. Tengo lie? seinen Blick kurz über die Gegend schweifen, auf die sein Vater sich konzentrierte. Ein Signalfeuer war allerdings nicht zu sehen. Nur das
Kiefernw?ldchen, über das sich bereits ein Anflug von D?mmerung senkte.
?Leider kann ich so gut wie nichts für dich tun, au?er dir zu wünschen, dass der Prozess, der diese Leere in dir hervorruft, mit so wenig Leiden wie m?glich verbunden ist. Du hast schon genug Schweres mitgemacht. Vielleicht hast du meine Mutter auf deine Weise sehr geliebt. Es kommt mir fast so vor. Aber sie ist eben verschwunden. Ich wei? nicht, ob dieser andere Mann mein biologischer Vater ist oder ob es noch einen weiteren Mann gab. Du hast offenbar nicht vor, mich darüber aufzukl?ren. Jedenfalls hat sie sich von dir getrennt. Und mich als kleines Kind bei dir zurückgelassen. Vielleicht hast du mich bei dir behalten, weil du damit gerechnet hast, dass sie dann irgendwann zu dir zurückkommt. Aber sie ist nie gekommen. Weder zu dir noch zu mir. Das muss hart für dich gewesen sein. Wie in einer leeren Stadt zu leben. Und dort hast du mich aufgezogen. Um die Leere zu füllen.?
Der Ausdruck des Mannes am Fenster ver?nderte sich nicht. Tengo hatte keine Ahnung, ob er seine Worte verstand oder ob er sie überhaupt h?rte.
?Vielleicht sind meine Vermutungen falsch. Das w?re vermutlich sogar besser. Für uns beide. Aber wenn ich mir alles genau überlege, passt so vieles zusammen. Vorl?ufig sind zumindest einige Fragen für mich gel?st.?
Ein Kr?henschwarm überquerte kr?chzend den Himmel. Tengo sah auf die Uhr. Es war Zeit. Er stand auf und legte seinem Vater die Hand auf die Schulter.
?Auf Wiedersehen, Vater. Ich komme bald wieder.?
Als er sich, den Türknauf schon in der Hand, noch einmal umdrehte, sah Tengo zu seinem Erstaunen, dass aus einem Auge seines Vaters eine Tr?ne rann. Sie gl?nzte silbrig im Schein der Deckenlampe. Vielleicht hatte sein Vater alle in ihm verbliebenen Emotionen aufgewandt, um diese eine Tr?ne vergie?en zu k?nnen. Die Tr?ne lief langsam über seine Wange und fiel dann auf sein Knie. Tengo ?ffnete die Tür und ging hinaus. Er nahm ein Taxi zum Bahnhof und stieg in den Zug.
Der Express von Tateyama nach Tokio war voller als auf der Hinfahrt, und es ging lebhaft zu, denn die Mehrzahl der Fahrg?ste waren Familien auf dem Heimweg von ihrem Strandausflug. Tengo musste an seine Grundschulzeit denken. Sein Vater und er hatten kein einziges Mal einen Ausflug oder eine Reise unternommen. An den Feiertagen des Obon-Fests oder zu Neujahr hatte sein Vater nur unt?tig zu Hause herumgelegen und geschlafen. Er erinnerte dann an ein leicht verschmutztes Ger?t, bei dem man den Stecker herausgezogen hatte.
Als er einen Sitzplatz ergattert hatte und weiter in seinem Taschenbuch lesen wollte, merkte er, dass er es im Zimmer seines Vaters hatte liegen lassen. Er seufzte, dachte dann aber, dass es so wohl am besten war. Er h?tte sich beim Lesen ohnehin nicht richtig konzentrieren k?nnen. Und die Geschichte von der ?Stadt der Katzen? war bei seinem Vater auch besser aufgehoben als bei ihm.
Die Landschaft zog nun in entgegengesetzter Richtung am Fenster vorbei. Der eng an die Berge gepresste dunkle und einsame Küstenstreifen ging bald in das offene Industriegebiet über. Die meisten Fabriken setzten die Arbeit auch nachts fort. Ein Wald von Schornsteinen ragte in die n?chtliche Dunkelheit. Aus einigen züngelten rote Flammen wie aus den Rachen gewaltiger Schlangen. Die starken Scheinwerfer riesiger Lastwagen huschten über die Stra?en. Das Meer auf der anderen Seite war pechschwarz.
Gegen zehn kam er zu Hause an. Nichts im Briefkasten. Als er die Tür ?ffnete, erschien ihm seine Wohnung noch leerer als sonst. Dabei war es die gleiche Leere, die er am Morgen zurückgelassen hatte. Das Hemd, das er auf den
Boden geworfen hatte, das ausgeschaltete
Textverarbeitungsger?t, der Drehstuhl mit der Einbuchtung von seinem K?rpergewicht, die auf dem Schreibtisch herumliegenden Radiergummis. Er trank zwei Gl?ser Wasser, zog sich aus und ging zu Bett. Er schlief sofort ein. Sein Schlaf war so tief wie schon lange nicht mehr.
Als Tengo am n?chsten Morgen kurz nach acht aufwachte, fühlte er sich wie neugeboren. Es war ein angenehmes Erwachen, seine Arm- und Beinmuskeln fühlten sich geschmeidig an und bereit zu gesunder Bewegung. Keine Spur von Müdigkeit. Etwas ?hnliches hatte er als Kind empfunden, wenn er zu Beginn des Schuljahrs ein neues Lehrbuch aufschlug. Er verstand den Inhalt noch nicht, dennoch wehte ihm eine Ahnung von neuem Wissen entgegen. Tengo ging ins Bad, um sich zu rasieren. Er rieb sich mit dem Handtuch das Gesicht ab, trug After-Shave auf und betrachtete sich nochmals im Spiegel. Und überzeugte sich, dass er ein neuer Mensch geworden war.
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