解放军文职招聘考试Wahrscheinlich nicht.?
?Wahrscheinlich nicht.?
?Weil Ihr eigenes Dasein sozusagen schon eine Religion ist.?
?Sie haben vorhin gesagt, Religion diene eher dem sch?nen Schein als der Wahrheit. Wie ist es mit der religi?sen Gemeinschaft, der Sie selbst vorstehen??
?Um ehrlich zu sein, ich halte das, was ich tue, nicht für Religionsausübung?, sagte der Mann. ?Ich h?re Stimmen und gebe das Geh?rte weiter. Nur ich kann die Stimmen h?ren. Und das, was ich h?re, ist die absolute Wahrheit. Aber ich kann nicht beweisen, dass diese Botschaft die
Wahrheit ist. Alles, was ich tun kann, ist, Ihnen eine Kostprobe meiner Gabe zu gew?hren.?
Aomame biss sich leicht auf die Lippen und legte das Handtuch ab. Was ist das für eine Gabe?, h?tte sie gern gefragt. Aber sie hielt sich zurück. Die Sache begann sich zu sehr in die L?nge zu ziehen. Und sie hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen.
?K?nnen Sie sich noch einmal auf den Bauch legen? Ich würde zum Schluss gern noch Ihre Nackenmuskulatur lockern?, sagte sie.
Der Mann legte seinen riesigen K?rper wieder auf die Matte und wandte Aomame seinen kr?ftigen Nacken zu.
?Auf alle F?lle haben Sie den Magic Touch?, sagte er.
?Magic Touch??
?Finger, von denen ungew?hnliche Kr?fte ausgehen. Deren Empfinden so fein ist, dass sie spezielle Punkte am menschlichen K?rper ertasten k?nnen. Diese besondere Gabe besitzt nur eine sehr begrenzte Anzahl von Menschen. Man kann sie nicht erlernen und nicht üben. Ich bin auf einem anderen Gebiet mit etwas ?hnlichem ausgestattet. Aber für jede Gabe hat der Mensch einen Preis zu zahlen.?
?So habe ich das noch nie gesehen?, sagte Aomame. ?Ich habe gelernt, trainiert und mir meine Technik selbst angeeignet. Es ist nichts, das mir von jemandem gegeben wurde.?
?Ich will nicht streiten. Aber eins sollte man sich merken. Gott gibt, und Gott nimmt. Auch wenn Sie nicht wissen, was er Ihnen gegeben hat – Gott erinnert sich genau daran. Er vergisst nichts. Mit den Gaben, die einem gew?hrt wurden, sollte man m?glichst sorgsam umgehen.?
Aomame betrachtete ihre zehn Finger. Sie legte sie an den Nacken des Mannes und konzentrierte sich auf die Fingerspitzen. Gott gibt, Gott nimmt.
?Gleich sind wir fertig. Jetzt kommt nur noch der letzte Schliff?, sagte sie mit rauer Stimme, w?hrend sie sich über den Rücken des Mannes beugte.
Ihr war, als h?re sie fernes Donnergrollen. Sie hob das Gesicht und blickte aus dem Fenster. Nichts zu sehen. Nur der dunkle Himmel. Pl?tzlich ert?nte wieder das gleiche Ger?usch. Es hallte dumpf in der Stille des Zimmers.
?Es f?ngt an zu regnen?, sagte der Mann gleichmütig.
Aomame legte die Hand auf den Nacken des Mannes und tastete nach dem bestimmten Punkt. Dazu musste sie sich au?erordentlich stark konzentrieren. Sie schloss die Augen, hielt den Atem an und lauschte auf den Fluss seines Blutes. Ihre Fingerspitzen versuchten die Information aus der Elastizit?t und W?rme der Haut herauszulesen. Es war nur ein winziger Punkt. Bei manchen war er leicht zu finden, bei anderen schwieriger. Bei dem Leader war Letzteres der Fall. So schwierig, wie in einem stockdunklen Zimmer nach einer Münze zu kramen, ohne dabei ein Ger?usch zu verursachen. Dennoch hatte Aomame den Punkt bald entdeckt. Sie legte ihre Fingerspitze darauf und pr?gte sich die Stelle genau ein. Als würde sie eine Landkarte mit einer Markierung versehen. Das war ihre besondere Gabe.
?Bitte, bewegen Sie sich jetzt nicht?, wandte Aomame sich an den auf dem Bauch liegenden Mann. Dann streckte sie die Hand nach der Sporttasche neben sich aus und nahm das Hartschalenetui mit dem kleinen Eispick heraus.
?Hier im Nacken haben Sie noch eine kleine Blockade?, sagte sie in gelassenem Ton. ?Ich kann sie nicht mit den Fingern l?sen. Wenn ich sie entfernen kann, werden Ihre
Schmerzen stark nachlassen. Ich m?chte dort eine einfache Akupunkturnadel setzen. Die Stelle ist empfindlich, aber ich habe das schon ?fter praktiziert, und es war kein Fehler. Darf ich??
Der Mann seufzte tief. ?Ich gebe mich v?llig in Ihre
H?nde. Ich akzeptiere alles, was meine Schmerzen lindert.?
Aomame nahm den Eispick aus dem Etui und entfernte den Korken von seiner Spitze. Sie war wie immer von t?dlicher Sch?rfe. Die Nadel in der linken Hand, tastete sie mit dem Zeigefinger der rechten nach dem Punkt, den sie nun schon kannte. Kein Zweifel. Da war er. Sie setzte die Spitze der Nadel an und holte tief Luft. Gleich würde sie die rechte Handfl?che wie einen Hammer auf den Griff fallen lassen und die feine Spitze – pfftt! – in diesen Punkt treiben. Und alles w?re vorbei.
Aber irgendetwas hielt sie zurück. Aus irgendeinem Grund konnte Aomame ihre erhobene rechte Handfl?che nicht senken. Gleich ist alles zu Ende, dachte sie. Mit nur einer Bewegung kann ich diesen Mann ins Jenseits bef?rdern. Dann mit eiskalter Miene aus dem Zimmer gehen, mein Gesicht und meinen Namen ?ndern und jemand anders werden. Ich kann es. Ich habe keine Angst und keine Gewissensbisse.
Dieser Mann hatte unzweifelhaft den Tod verdient. Er würde seine sch?ndlichen Taten nur wiederholen. Dennoch konnte sie es nicht. Ein vager, aber hartn?ckiger Zweifel hatte sich eingestellt und lie? sie z?gern.
Du darfst die Sache nicht zu leicht nehmen, sagte ihr Instinkt.
Es war nicht nur Einbildung. Sie wusste, dass hier etwas nicht stimmte. Etwas war falsch. Verschiedene widerstreitende Kr?fte und Faktoren prallten in Aomame aufeinander. Im Halbdunkel verzerrte sich ihr Gesicht.
?Was ist los??, sagte der Mann. ?Ich warte. Auf den letzten Schliff.?
Als er das sagte, erkannte Aomame endlich den Grund für ihr Z?gern. Der Mann wei? Bescheid, dachte sie. Er wei?, dass ich ihm jetzt etwas antun will.
?Halten Sie sich nicht zurück?, sagte er heiter. ?Alles in Ordnung. Das, was Sie vorhaben, entspricht genau meinen Wünschen.?
Wieder donnerte es. Doch kein Blitz war zu sehen. Es grollte nur wie fernes Geschützfeuer. Die Schlacht war noch offen. Der Mann sprach weiter.
?Ihre Behandlung war perfekt. Sie beherrschen Ihr Metier tadellos. Ich zolle Ihren F?higkeiten meinen reinsten Respekt. Aber wie Sie schon sagten, letztlich ist das nicht mehr als eine vorübergehende L?sung. Ich kann nur geheilt werden, indem man das übel bei der Wurzel packt. In den Keller geht und die Hauptsicherung herausdreht. Das werden Sie jetzt für mich tun.?
Aomame nahm die Nadel in die linke Hand, setzte ihm die Spitze in den Nacken und erstarrte mit erhobener rechter Hand. Sie konnte weder vor noch zurück.
?Wenn ich wollte, k?nnte ich Sie jederzeit an Ihrem Vorhaben hindern. Ganz einfach?, sagte der Mann. ?Bringen Sie bitte Ihre Rechte nach unten.?
Aomame wollte die rechte Hand senken. Doch sie konnte sie pl?tzlich nicht mehr bewegen. Sie ragte starr wie die Hand einer steinernen Statue in die H?he.
?Ich will Sie nicht hindern, aber ich besitze die Macht dazu. Sie dürfen Ihre Rechte nun wieder bewegen und rechts wie links über mein Leben bestimmen.?
Aomame spürte, dass sie wieder frei über ihre rechte Hand verfügen konnte. Sie ?ffnete und schloss sie ohne jegliches Unbehagen. Vielleicht hatte er eine Art Hypnose angewendet. Aber die Kraft war so au?erordentlich gro? gewesen.
?Mir wurde besondere Macht verliehen. Doch im Gegenzug haben sie alles M?gliche von mir gefordert. Ihre Begierden wurden zu meinen Begierden. Diese Begierden sind ?u?erst grausam, und man kann sich ihnen nicht widersetzen.?
?Sie?, sagte Aomame. ?Sind das die Little People??
?Sie wissen also von ihnen. Gut. Das kürzt die Sache ab.?
?Ich kenne nur den Namen. Was sie sind, wei? ich nicht.?
?Es gibt wohl niemanden, der genau wei?, was die Little People sind?, sagte der Mann. ?Das Einzige, was wir wissen, ist, dass es sie gibt. Haben Sie mal Der goldene
Zweig von Frazer gelesen??
?Nein.?
?Ein hochinteressantes Buch. Man erf?hrt die verschiedensten Dinge daraus. In einigen Gesellschaften des Altertums war es Gesetz, den K?nig zu t?ten, sobald seine Regierungszeit abgelaufen war. Sie dauerte zehn bis zw?lf Jahre. War diese Zeit um, wurde er geschlachtet. Es galt als notwendig für die Gemeinschaft, und auch der K?nig selbst akzeptierte seinen Tod. Er musste grausam und blutig sein. Dadurch wurde ihm gro?e Ehre zuteil. Warum er get?tet werden musste? Zu jener Zeit war der K?nig jemand, der in Vertretung seines Volkes ?Stimmen vernahm?. Solche Personen wurden von sich aus zu einem Schaltkreis, der uns mit ihnen verband. Und dass derjenige, der ?Stimmen vernahm?, nach einer gewissen Zeitspanne get?tet werden musste, war eine für die Gemeinschaft notwendige Tat. Sie diente dazu, das Gleichgewicht zwischen den Kr?ften, die die Little People entwickelten, und dem Bewusstsein der Menschen auf der Erde zu erhalten. Herrschaft war in der Welt des Altertums gleichbedeutend damit, die Stimmen der G?tter zu vernehmen, ihren Willen zu kennen. Aber natürlich starb diese Sitte irgendwann aus, die Monarchen wurden nicht mehr get?tet, ihre Macht wurde weltlich und erblich. Und sie h?rten keine Stimmen mehr.?
W?hrend Aomame zuh?rte, ?ffnete und schloss sie unbewusst ihre nach oben gestreckte Rechte.
Der Mann fuhr fort. ?Seit jeher hat man ihnen die verschiedensten Namen gegeben, meist jedoch gar keinen. Sie waren einfach da. Die Bezeichnung Little People ist letztlich nicht mehr als ein Provisorium. Meine Tochter, die damals erst zehn Jahre alt war, hat sie ?die kleinen Leute? genannt. Sie hatte sie mitgebracht. Ich habe den Namen dann in Little People ge?ndert. Weil es sich leichter spricht.?
?Und Sie wurden K?nig.?
Der Mann atmete stark durch die Nase ein und hielt kurz den Atem an, ehe er ihn langsam ausstie?. ?Nicht K?nig.
Ich wurde der, ?der Stimmen h?rt?.?
?Und jetzt wollen Sie geschlachtet werden.?
?Nein, zu schlachten brauchen Sie mich nicht. Immerhin befinden wir uns im Jahre 1984 und mitten in einer Gro?stadt. Es braucht nicht besonders blutig zu werden. Es genügt mir, wenn Sie meinem Leben rasch ein Ende setzen.?
Aomame schüttelte den Kopf und lockerte ihre Muskeln. Die Nadel war noch immer an dem Punkt im Nacken aufgesetzt, aber in ihr regte sich nicht der geringste Wunsch, den Mann zu t?ten.
?Sie haben mehrere kleine M?dchen vergewaltigt. Kinder, die kaum zehn Jahre alt waren?, sagte Aomame.
?Das ist richtig?, sagte der Mann. ?Nach allgemeiner Vorstellung habe ich sie gegen ihren Willen dazu gezwungen. In den Augen der irdischen Gerichtsbarkeit bin ich ein Verbrecher. Ich habe mich k?rperlich mit weiblichen Menschen vereinigt, die noch nicht
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