解放军文职招聘考试Wie ein Geisterschiff
Tengo
Wie ein Geisterschiff
Wie würde die Welt morgen aussehen?
?Das wei? niemand?, sagte Fukaeri.
Doch als Tengo am n?chsten Morgen erwachte, machte es nicht den Eindruck, als habe die Welt sich in der Nacht zuvor ver?ndert. Die Uhr an seinem Kopfende stand auf kurz vor sechs. Es war schon hell drau?en. Die Luft war frisch und sauber, und ein keilf?rmiger Lichtstrahl drang durch einen Spalt im Vorhang. Bald würde der Sommer zur Neige gehen. Durchdringendes Vogelgezwitscher ert?nte. Tengo kam es fast vor, als habe er sich das heftige Unwetter der letzten Nacht nur eingebildet. Oder als habe es sich in ferner Vergangenheit irgendwo in einem fremden Land zugetragen.
Sein erster Gedanke galt Fukaeri. War sie wom?glich in der Nacht verschwunden? Aber sie lag tief und fest schlafend neben ihm, wie ein Tier im Winterschlaf. Auch jetzt war sie wundersch?n, und feine schwarze Haare zeichneten ein kompliziertes Muster auf ihre hellen Wangen. Ihre Ohren waren unter ihren Haaren verborgen.
Tengo h?rte sie leise atmen. Eine Weile schaute er zur Decke und lauschte ihren Atemzügen. Sie lie?en ihn an einen kleinen Blasebalg denken.
Er erinnerte sich noch sehr deutlich an seine Ejakulation in der vergangenen Nacht. Der Gedanke, dass er seinen Samen tats?chlich in dieses junge M?dchen ergossen hatte, verst?rte ihn heftig. Und auch noch so viel. Im Licht des neuen Tages mutete ihn dieses Erlebnis an wie etwas, das nicht wirklich geschehen war. Genau wie das starke Unwetter hatte es ?hnlichkeit mit einem Traum. Als Teenager hatte er ?fter feuchte Tr?ume gehabt. Er hatte sehr realistisch von etwas Sexuellem getr?umt und ejakuliert und war anschlie?end aufgewacht. Der Ausl?ser war der Traum gewesen, aber die Ejakulation hatte wirklich stattgefunden. Ganz ?hnlich fühlte es sich jetzt an.
Aber es hatte sich nicht um einen feuchten Traum gehandelt. Es gab keinen Zweifel, er hatte in Fukaeri ejakuliert. Sie hatte seinen Penis in sich eingeführt und das Sperma herausgepresst. Er war ihr nur gefolgt. Sein K?rper war vollst?ndig gel?hmt gewesen, und er hatte keinen Finger rühren k?nnen. W?hrenddessen war er überzeugt gewesen, sich im Klassenzimmer seiner alten Grundschule zu befinden. Immerhin hatte Fukaeri ihm versichert, er brauche sich keinerlei Sorgen zu machen, da sie keine Periode habe und somit nicht schwanger werden k?nne. Er konnte kaum fassen, dass ihm das wirklich passiert war. Aber so war es, wirklich und wahrhaftig. In der wirklichen Welt. Wahrscheinlich.
Er stand auf und zog sich an, ging in die Küche und setzte Wasser auf, um Kaffee zu kochen. Dabei versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Wie man eine Schublade aufr?umt. Aber es gelang ihm nicht, eine richtige Ordnung hineinzubringen, er vertauschte nur wahllos die Position einiger Dinge. An die Stelle, an der der Radiergummi gewesen war, legte er die Büroklammern, an ihre Stelle kam der Spitzer, und dorthin, wo der Spitzer gelegen hatte, legte er den Radiergummi. Er ersetzte blo? eine Form des Durcheinanders gegen eine andere.
Nachdem er eine Tasse frischen Kaffee getrunken hatte, ging er ins Bad und rasierte sich zu den Kl?ngen einer Radiosendung über Barockmusik. Gespielt wurde gerade eine Partita von Telemann für verschiedene
Soloinstrumente. Tengo tat also das, was er immer tat. Kochte in der Küche Kaffee, trank ihn und rasierte sich, w?hrend er im Radio die Sendung Barockmusik für Sie h?rte. Nur das Programm der Sendung hatte sich ge?ndert. Gestern war es um Musik für Tasteninstrumente von Rameau gegangen.
Der Sprecher gab eine kurze Einführung.
Telemann war zu Anfang und in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein in ganz Europa hochgesch?tzter Komponist. Ab dem 19. Jahrhundert fielen seine Werke in der Gunst des Publikums, was jedoch in keiner Weise an Telemann selbst lag. Im Zuge bestimmter Entwicklungen in der europ?ischen Gesellschaft hatten sich die Ansprüche an das musikalische Schaffen ge?ndert, und es war daher zu einem Wertewandel gekommen.
Ob das hier auch eine neue Welt ist?, überlegte Tengo.
Wieder schaute er sich um. Er konnte jedoch keinerlei Ver?nderung entdecken. Bis jetzt auch noch niemanden, der ihn geringsch?tzte. Gleichwie, er musste sich rasieren. Ob die Welt sich nun gewandelt hatte oder nicht, niemand würde sich an seiner Stelle für ihn rasieren. Nur er selbst konnte das tun.
Anschlie?end a? er ein paar Scheiben Toast mit Butter und trank noch eine Tasse Kaffee. Er ging ins Schlafzimmer, um nach Fukaeri zu sehen, aber sie rührte sich nicht und schien weiter fest zu schlafen. Sie lag in unver?nderter Haltung da, und ihr Haar zeichnete noch dasselbe Muster auf ihre Wangen. Ihr Atem ging ebenso friedlich wie zuvor.
Zurzeit hatte er keine Verpflichtungen. Keinen Unterricht an der Yobiko. Er erwartete keinen Besuch und hatte auch selbst nicht die Absicht, jemanden zu besuchen. Der ganze Tag stand ihm frei zur Verfügung. Also setzte er sich an den Küchentisch, um weiter an seinem Roman zu arbeiten. Er schrieb mit einem Füllfederhalter auf Manuskriptpapier. Wie üblich gelang es ihm gleich, sich zu konzentrieren. Sein Bewusstsein verlief nun in v?llig anderen Bahnen, und in Kürze war alles andere aus seinem Blickfeld verschwunden.
Als Fukaeri aufwachte, war es kurz vor neun. Sie zog den
Schlafanzug aus und schlüpfte in eines von Tengos TShirts. Das von Jeff Becks Japan-Tournee, in dem er seinen Vater in Chikura besucht hatte. Ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich darunter ab, was Tengo unweigerlich an seine Ejakulation in der Nacht zuvor erinnerte. Wie einem der Name eines bestimmten Kaisers unweigerlich bestimmte historische Ereignisse ins Ged?chtnis ruft.
Im Radio lief Orgelmusik von Marcel Dupré. Tengo h?rte auf zu schreiben und machte ihr etwas zum Frühstück. Fukaeri trank Earl Grey und a? Toast mit
Erdbeermarmelade. Sie verwendete in etwa so viel Zeit und Sorgfalt auf das Bestreichen der Toastscheibe wie wahrscheinlich seinerzeit Rembrandt auf das Malen einer Gewandfalte.
?Wie viele Exemplare haben sich denn inzwischen von deinem Buch verkauft??, fragte Tengo.
?Die Puppe aus Luft?, fragte sie.
?Ja.?
?Ich wei? nicht.? Fukaeri runzelte leicht die Stirn. ?Massenweise.?
Zahlen haben für sie keine Bedeutung, dachte Tengo. Der Ausdruck ?massenweise? erweckte in ihm die Vorstellung von sich bis in endlose Ferne erstreckenden Kleefeldern. Klee entsprach seiner Vorstellung von ?viel?, war etwas, das niemand z?hlen konnte.
Fukaeri erforschte wortlos die Streichf?higkeit der Marmelade.
?Ich muss mich mit Herrn Komatsu treffen. So schnell wie m?glich.? Tengo schaute Fukaeri über den Tisch hinweg ins Gesicht. Wie immer war ihre Miene v?llig ausdruckslos. ?Du hast Herrn Komatsu doch auch kennengelernt??
?Bei der Pressekonferenz.?
?Habt ihr was geredet??
Fukaeri schüttelte nur leicht den Kopf. Nein, sie hatten kaum miteinander gesprochen.
Tengo konnte sich die Szene lebhaft vorstellen. Komatsu redete in seinem üblichen schwindelerregenden Tempo, was ihm gerade einfiel – oder auch nicht einfiel –, und Fukaeri machte den Mund kaum auf. Und h?rte gar nicht richtig hin, was Komatsu jedoch nicht im Mindesten st?rte. H?tte man Tengo aufgefordert, ein konkretes Beispiel für zwei hoffnungslos unvereinbare Charaktere zu nennen, er h?tte die beiden genannt.
?Ich habe Komatsu lange nicht gesehen?, sagte er. ?Er hat sich auch nicht gemeldet. Wahrscheinlich hatte er in letzter Zeit durch diese Bestsellergeschichte viel um die Ohren. Aber allm?hlich wird es Zeit, ernsthaft über ein paar Probleme zu sprechen. Besonders, wo du jetzt auch hier bist. Eine gute Gelegenheit. Wollen wir uns nicht mal zusammensetzen??
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