解放军文职招聘考试RICHTIG, DORT STAND DER MOND.
RICHTIG, DORT STAND DER MOND.
Die Abendd?mmerung hatte noch nicht eingesetzt, aber der Mond war bereits aufgegangen. Er war zu drei Vierteln voll. Tengo hatte sich gewundert, dass man den Mond so gro? und klar sehen konnte, obwohl es noch so hell war. Daran konnte er sich noch erinnern. Der leblose graue
Felsbrocken hing tief und scheinbar gelangweilt am Himmel wie an einem unsichtbaren Faden. Eine seltsam künstliche Atmosph?re umgab ihn. Eigentlich sah er aus, als sei er für eine Theaterkulisse gebastelt worden. Aber natürlich war er echt. Selbstverst?ndlich. Niemand würde sich die Arbeit machen, am echten Himmel einen künstlichen Mond zu installieren.
Mit einem Mal sah Aomame nicht mehr in Tengos Augen. Sie hatte ihren Blick in die gleiche Richtung gewandt wie er und betrachtete nun auch den wei?en Mond am nachmitt?glichen Himmel. Dabei hielt sie Tengos Hand noch immer fest gedrückt. Ihr Gesicht war sehr ernst. Tengo sah ihr wieder in die Augen. Sie waren nicht mehr so klar wie vorher. Anscheinend hatte es sich um eine besondere vorübergehende Art der Transparenz gehandelt. Stattdessen nahm er nun etwas Hartes, Kristallines in ihnen wahr. Sie gl?nzten, aber zugleich wohnte ihnen eine frostige Strenge inne. Tengo verstand nicht, was all das zu bedeuten hatte.
Kurz darauf schien sie zu einer Entscheidung gelangt zu sein. Abrupt lie? sie Tengos Hand los, kehrte ihm den Rücken zu und verlie? ohne ein Wort schnurstracks den Raum. Sie lie? Tengo stehen, ohne sich einmal umzudrehen. Tiefe Leere umfing ihn.
Tengo schlug die Augen auf, l?ste sich aus seiner Erinnerung und atmete tief aus. Er nahm einen Schluck von seinem Bourbon und genoss das Gefühl, wie die Flüssigkeit ihm durch Kehle und Speiser?hre rann. Er atmete noch einmal tief durch. Von Aomame war nichts mehr zu sehen. Sie hatte sich umgedreht und das Klassenzimmer verlassen. Und war aus seinem Leben verschwunden.
Es ist der Mond, dachte Tengo.
Ich habe damals den Mond gesehen. Und Aomame auch. Es war halb vier Uhr nachmittags und noch hell, und er stand als aschgrauer Felsbrocken am Himmel. Ein stummer, einsamer Trabant. Und wir schauten ihn an. Aber was hat das zu bedeuten? Wird der Mond mich zu Aomame führen?
Vielleicht, dachte Tengo pl?tzlich, hat Aomame sich damals insgeheim dem Mond versprochen. Einen heimlichen Bund mit ihm geschlossen. Die furchtbare Ernsthaftigkeit, mit der sie ihren Blick auf den Mond gerichtet hatte, brachte ihn auf diese Idee.
Er wusste natürlich nicht, was Aomame dem Mond versprochen hatte, aber er hatte eine vage Vorstellung von dem, was der Mond ihr hatte gew?hren k?nnen. Wahrscheinlich Einsamkeit und Ruhe in ihrer reinsten Form. Das war das Beste, was der Mond einem Menschen zu bieten hatte.
Tengo bezahlte die Rechnung und verlie? den Gerstenkopf. Er blickte zum Himmel. Kein Mond. Aber der Himmel war klar, also musste er irgendwo zu sehen sein. Aber die Hochh?user verstellten die Sicht. Die H?nde in den Hosentaschen schlenderte Tengo auf der Suche nach dem Mond durch die Stra?en. Er brauchte eine Stelle, von der er einen freien Ausblick hatte, aber eine solche war in Koenji gar nicht so leicht zu finden. Die Gegend war so flach, dass er auch mit gr??ter Mühe nicht den kleinsten Hang entdecken konnte. Anscheinend gab es überhaupt keine Erh?hungen. Er h?tte auf das Dach eines Hochhauses fahren k?nnen, das alle vier Richtungen überblickte. Aber er fand kein Geb?ude, das sich dazu anbot.
W?hrend Tengo ziellos durch die Gegend lief, fiel ihm ein, dass es in der N?he einen Park mit einem Kinderspielplatz gab. Er war auf seinen Spazierg?ngen schon ein paar Mal dort vorbeigekommen. Der Spielplatz war nicht gro?, aber bestimmt gab es dort eine Rutschbahn, auf die er klettern konnte. Das w?re nicht besonders hoch, aber immerhin h?tte er einen besseren Ausblick als vom Boden aus. Also machte er sich auf den Weg zum Park. Seine Armbanduhr zeigte fast acht Uhr.
Der Park war menschenleer. In der Mitte erhob sich eine gro?e Quecksilberlaterne, die ihn bis in den letzten Winkel ausleuchtete. Auch ein noch üppig belaubter gro?er Keyakibaum stand dort. Ansonsten gab es noch ein paar niedrige Str?ucher, einen Trinkbrunnen, B?nke, eine Schaukel und eine Rutschbahn. Eine ?ffentliche Toilette war auch vorhanden, aber die wurde wohl bei Sonnenuntergang von einem st?dtischen Angestellten verschlossen. Wahrscheinlich um Obdachlose fernzuhalten. Tagsüber plauderten hier junge Mütter lebhaft miteinander, w?hrend ihre Kleinen spielten. Tengo hatte das schon mehrmals beobachtet. Aber nach Sonnenuntergang kam fast niemand mehr her.
Tengo stieg auf die Rutschbahn und blickte im Stehen zum n?chtlichen Himmel. Auf der Nordseite des Parks stand ein neues fünfst?ckiges Apartmenthaus, das früher nicht dort gewesen war. Anscheinend war es erst kürzlich fertig geworden. Es versperrte den Blick auf den n?rdlichen Himmel. Doch alle anderen H?user in der n?heren Umgebung waren niedrig. Tengo lie? seinen Blick rundherum schweifen und entdeckte im Südwesten den Mond. über dem Dach eines freistehenden alten Hauses, das nur ein Stockwerk hatte. Er war zu drei Vierteln voll. Wie vor zwanzig Jahren, dachte Tengo. Der Mond hatte genau die gleiche Gr??e und Form. Ein zuf?lliges Zusammentreffen. Wahrscheinlich.
Doch der Mond dort am frühherbstlichen Abendhimmel schien hell und klar. Wie von innen heraus strahlte er mit der eigentümlichen W?rme, die sein Licht in dieser Jahreszeit hatte. Der Eindruck war ein v?llig anderer als der an jenem Dezembernachmittag um halb vier. Das milde und natürliche Licht tr?stete und beruhigte das Gemüt. Ebenso wie das Flie?en von klarem Wasser und das leise freundliche Rascheln von Laub tr?stet und beruhigt.
Lange sah Tengo von seinem Ausguck zu diesem Mond hinauf, w?hrend die Ger?usche der verschiedenen Autoreifen, die auf der Ringstra?e 7 dahinrollten, sich zu einer Art fernem Meeresrauschen verbanden und zu ihm herüberdrangen. Tengo musste an das Sanatorium an der Küste von Chiba denken, in dem sein Vater lebte.
Wie gew?hnlich lie?en die irdischen Lichter der
Gro?stadt den Schein der Sterne verblassen. Obwohl der Himmel so wunderbar klar war, schimmerten nur hier und da einige, die besonders kr?ftig waren. Nur der Mond behauptete sich hell und strahlend. Getreulich und klaglos stand er über den grellen Lichtern, dem L?rm und der verschmutzten Luft am Himmel. Bei genauerem Hinsehen waren die bizarren Schatten seiner riesigen Krater und Schluchten zu erkennen. W?hrend Tengo selbstvergessen in seinem Glanz badete, erwachte in ihm eine Art ererbte Erinnerung an uralte Zeiten. Ehe die Menschen das Feuer, Werkzeuge und eine Sprache besa?en, war der Mond ihnen ein treuer Verbündeter gewesen. Als Himmelsleuchte erhellte er die finstere Welt und linderte ihre Furcht. Die Phasen seines Zu- und Abnehmens gaben ihnen eine
Vorstellung von Zeit. Selbst in der Gegenwart, wo die Finsternis aus den meisten Gegenden vertrieben ist, scheint sich in unseren Genen ein Gefühl der Dankbarkeit für die gro?zügigen Gaben des Mondes bewahrt zu haben. Eine warme, kollektive Erinnerung.
Eigentlich hatte Tengo den Mond schon lange nicht mehr so genau betrachtet. Wann hatte er das letzte Mal zu ihm hinaufgeschaut? Wer seine Tage in der Hektik der Gro?stadt verbrachte, eilte irgendwann nur noch mit zu Boden gerichtetem Blick durchs Leben. Und verga? dabei, den Abendhimmel zu betrachten.
Pl?tzlich fiel ihm auf, dass in geringer Entfernung zum Mond ein weiterer Mond am Himmel stand. Zuerst hielt er es für eine durch eine Lichtbrechung hervorgerufene optische T?uschung. Doch alles Schauen ?nderte nichts an der Tatsache, dass sich am Himmel die festen Umrisse eines zweiten Mondes zeigten. Tengo war wie vom Donner gerührt und starrte geistesabwesend und mit halbge?ffnetem Mund dorthin. Er konnte nicht fassen, was er sah. Seine Vorstellungen stimmten nicht mit dem überein, was sich ihm zeigte. Es hatte ?hnlichkeit mit dem Gefühl, eine Idee nicht mit Worten ausdrücken zu k?nnen.
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